Die übrigen Grimaldis wollen auch statusgerecht wohnen, wenn sie schon keine Aussicht auf den Thron haben. Schwestern, Töchter und Nichten erhielten eigene Zuschüsse – vom vierstelligen Zuschuss für eine Party- bis zu millionenschweren Immobilien in Paris. Nicht zu vergessen sind die Sprösslinge aus früheren Liebesaffären des Fürsten. Jazmin (32), eine von Albert anerkannte nichteheliche Tochter, erhält eine Quartalspension von 79 000 Euro sowie eine Wohnung in New York, Alexandre (20) unter anderem eine „Anti-Kidnapping“-Versicherung. „Der Prinz sagt ja zu allem, oder fast“, resümiert Le Monde.
Woher nimmt der Fürst bloß das Geld?
Damit stellt sich die Frage: Woher nimmt der Fürst das Geld, um all den Grimaldis, Casiraghis und Wittstocks einen gebührenden Lebensstandard ermöglichen? Die Pariser Zeitung hält nur fest, dass Albert zwischen seinem Privatvermögen, dem monegassischen Staatsvermögen und „speziellen Konten“ zum Bargeldbezug keinen großen Unterschied mache.
Dabei ist Albert II. heute bemüht, den Ruf seines Kleinstaates aufzupolieren. Zum Teil mit Erfolg: Aus den schwarzen und grauen Listen unkooperativer Finanzparadiese ist Monaco verschwunden. Der ökologisch engagierte Fürst hat der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) auch den automatischen Informationsaustausch in Steuerfragen zugestanden.
Mit weiteren Enthüllungen ist zu rechnen
Um seine Finanzen in Ordnung zu bringen, reiste er im Juni 2023, wie Le Monde berichtet, persönlich nach Genf, um bei einer Privatbank Offshore-Konten unter anderem mit Sitz in Panama aufzulösen. Albers Juristen behaupten, diese Anlagen stammten aus der Zeit von Alberts Vater Rainier III., der 2005 gestorben war.
Warum werden sie erst jetzt bereinigt? Albert und seine Schwestern hätten von diesen Konten „gehört“ und Palmero angewiesen, sie aufzulösen, verlautet aus dem Fürstenpalast. „Sie hätten sich nicht vorstellen können, dass ihre Anweisung nicht befolgt würde“, ließ Alberts Anwalt mit fürstlicher Eleganz ausrichten. Womit er Palmero unterstellt, die Offshore-Konten nicht geleert zu haben. Der entlassene Vermögensberater dürfte von dem Vorwurf nicht begeistert sein. Mit weiteren Enthüllungen ist zu rechnen.