Ursache unbekannt Brandermittlungen zu Cabriosol und Sebald eingestellt

Von Marcel Staudt
Rund 400 Rettungskräfte waren im vergangenen November beim Brand im Cabriosol im Einsatz. Jetzt wird der Fall ebenso wie der Brand beim 
Kirchenbirkiger Reiseunternehmen Sebald zu den Akten gelegt. Foto: Archiv/Ralf Münch Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. Der Saunabrand ist zehn Monate her, das verheerende Feuer auf dem Gelände von Sebald Reisen, das vier Reisebusse völlig zerstörte, war nur wenige Wochen später, im November 2018.

 
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In beiden Fällen gestalteten sich die Ermittlungen schwierig, Sachverständige waren vor Ort, es wurden Gutachten eingeholt. Trotzdem: „Wir konnten keine definitive Brandursache feststellen“, sagt Alexander Czech, Pressesprecher der Polizei Oberfranken. Nun werden die Fälle zu den Akten gelegt. „Die Ermittlungsmöglichkeiten sind ausgeschöpft“, sagt Czech, „es sei denn, es ergeben sich neue Hinweise, wovon ich aber nicht ausgehe.“

Keine Ergebnisse

Rund 400 Einsatzkräfte der Feuerwehr plus THW und Rettungsdienst waren 24 Stunden lang vor Ort, als an einem Montag im Oktober 2018 in nächster Nähe zwei Fälle zusammenkamen: Bei einem Betriebsaggregat zur Kühlung im Eisstadion war Ammoniak ausgetreten. Die undichte Stelle im Aggregat wurde be- und entlüftet. Doch plötzlich musste der Einsatz umorganisiert werden: Die Brandmeldeanlage signalisierte ein Feuer in der Sauna.

Mit dem undichten Aggregat habe der Saunabrand nichts zu tun, hieß es später von Seiten der Polizei. Vermutet wurde stattdessen ein technischer Defekt. Weiter sind die Ermittlungen dann nicht mehr gekommen. „So weit wir es zurückverfolgen können, kann es ein technischer Defekt gewesen sein. Wir wissen es aber nicht“, sagt Czech.

Interne Untersuchung

Auch die eigene Recherche hat Sebastian Poppek, Projektleiter des Cabriosols, nicht zur Ursache des Brands geführt. „Wir haben mit dem Hersteller der Sauna gesprochen, aber der wusste auch nicht, woran es gelegen haben könnte“, sagt Poppek. Außerdem seien Ablauf- und Schaltmechanismen überprüft worden. „Mehr können wir nicht tun“, sagt Poppek. Er bedauert, dass der Saunabrand ein Rätsel bleibt. „Sonst könnten wir daraus Maßnahmen ableiten.“

Wie hoch der angerichtete Schaden ist, weiß Poppek ebenfalls nicht, ob die Schätzung „eine Million Euro“ realistisch ist, werde die Versicherung noch „beurteilen und festlegen.“ Die Arbeiten an der Sauna laufen weiterhin. Die Innensaunen wurden aufbereitet und geprüft, die Edelstahlküchenausstattung von Rauchspuren gereinigt. „Der Rest, auch fast alle Liegen, mussten entsorgt werden“, sagt Poppek. Elektro- und Wasserinstallation sind für die kommenden Monate geplant. Poppek hofft, „die Wintersaison 2019/2020 wenigstens nicht ganz zu verpassen“, doch wann die Sauna wieder aufmacht, wagt er nicht zu prognostizieren.

Vier Busse brannten

Beim Brand auf dem Gelände des Busunternehmens in Kirchenbirkig waren die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr zwar zwei Minuten nach Alarmierung vor Ort, die Brandfolgen waren aber nicht mehr zu verhindern. Das Feuerwehrhaus steht direkt neben Sebald Reisen, nach und nach rückten umliegende Wehren aus, insgesamt erlebten etwa 250 Einsatzkräfte eine lange Sonntagnacht im November. Vier Busse brannten vollständig aus, die Fassade des Gebäudes wurde durch die Hitzeentwicklung und den Rauch in Mitleidenschaft gezogen.

Erst war von einem Millionenschaden die Rede, dann korrigierte die Polizei die Schätzung auf 400 000 Euro. Warum der Großbrand passierte, ist nicht mehr zu ermitteln. „Der Zerstörungsgrad war zu hoch, um die Ursache in Erfahrung zu bringen“, sagt Czech. Dass es sich um Brandstiftung handelte, könne nicht ausgeschlossen werden.

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