Ein Taliban-Sprecher erklärte, die Kämpfer seien bereits in die Stadt eingedrungen. Behördenvertreter und Bewohner bestritten dies jedoch. Demnach begrenzten sich die Gefechte auf die umliegenden Bezirke. „Der Feind versucht, durch seine Propaganda die öffentliche Meinung zu verfälschen und die Zivilbevölkerung in Angst zu versetzen“, erklärte die Provinzpolizei von Balch.
Heftige Gefechte auch im Süden des Landes
Der Ex-Gouverneur von Balch, Atta Mohammed Noor, der großen Einfluss im Norden hat, kündigte Widerstand „bis zum letzten Tropfen Blut“ an. „Ich ziehe es vor, in Würde zu sterben, als in Verzweiflung zu sterben“, schrieb er auf Twitter.
Auch im Süden des Landes lieferten sich die Taliban heftige Kämpfe mit dem afghanischen Militär. Seit Wochen versucht die Miliz dort, Kandahar und Laschkar Gah einzunehmen. „Wir räumen Häuser, Straßen und Gebäude, die von den Taliban besetzt sind“, sagte General Sami Sadat von der afghanischen Armee, der mit seinem Korps in Laschkar Gah kämpft.
Hunderte Taliban-Kämpfer wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums in den vergangenen 24 Stunden getötet oder verletzt. Allerdings übertreiben beide Seiten die kaum überprüfbaren Opferzahlen für gewöhnlich.