Weiterhin erzählt Adam Bär, der bis 1993 lebte, humorvoll über seine Schulzeit und Streiche mit Schwarzpulver, eine unselige Wallfahrt zur Burg Wiesentfels, als die evangelischen Thurnauer von den Katholiken im Hollfelder Land verjagt wurden, dem Hochwasser von 1927 und den allzu häufig aufgesuchten Wirtshäusern. Von Letztern gab es Anfang des 20. Jahrhunderts noch 15 und zusätzlich eine Kommunbrauerei neben dem Rathaus.
Spaziergang durch Alt-Thurnau
Kleine und große Begebenheiten, verschmitzt erzählt und bildhaft festgehalten für die nachfolgenden Generationen. „Ein Spaziergang durch die Vergangenheit von Alt-Thurnau“, nennt Gisela Kern das Buch, das demnächst in der Buchhandlung Häußinger verkauft wird. Eine Tochter von Adam Bär lebt noch. Gisela Kern konnte sie über Umwege ausfindig machen. Dabei erfuhr sie, dass auch sein Kriegstagebuch in Druck ging.
Zu jedem Text suchte ihr Mann Wolfgang ein passendes Schwarz-Weiß-Foto aus seinem Fundus heraus. So kann sich der Leser noch besser in die früheren Zeiten hineinversetzen. Zum Beispiel als der Schlossweiher noch die Weiherwiese, die Lindenallee als Schlossgarten noch zugänglich und das Freibad eher ein Tümpel war. Für Einheimische gibt’s die ein oder andere Schmonzette, von der sie noch nie gehört haben dürften. Und für die Zugezogenen lässt sich erahnen, wie die Thurnauer früher und wohl noch heute ticken.