Etwa eine Woche nach dem Aus von Trainer Tim Walter unterschrieb der neue Coach in der Geschäftsstelle des HSV sein Arbeitspapier. Gleich am Nachmittag leitete er seine erste Trainingseinheit im Volkspark. Die "Bild" berichtete bereits zuvor über die Verpflichtung. Demzufolge erhält er einen Vertrag bis 2025.
Besonders warme Worte erhielt sein früherer Weggefährte Sebastian Schonlau. Dem Kapitän des HSV wird eine große Rolle zuteil. Der Defensivmann arbeitete gemeinsam mit Baumgart vier Jahre in Ostwestfalen und kletterte von der 3. bis in die erste Liga. Schonlaus persönliche Entwicklung sei enorm. "Deswegen wird er sehr wichtig für mich. Nicht nur als Spieler, sondern als Persönlichkeit."
HSV in der Defensive zu fehleranfällig
Denn ganz oben auf der To-do-Liste steht die Stabilität in der Abwehr. Die Hamburger kassierten bisher schon 33 Gegentreffer. Die Hauptaufgabe des neuen Fußball-Lehrers wird sein, die unter Trainer Walter fehleranfällige HSV-Defensive zu stabilisieren. Das war dem Baumgart-Vorgänger, der den Aufstieg mit den Hanseaten zweimal nacheinander in der Relegation verpasst hatte, selten gelungen.
Baumgart wird seinen Assistenten René Wagner, seinen früheren Weggefährten aus Köln, in die Co-Trainer-Gruppe integrieren. Der zuletzt als Interimscoach fungierende Merlin Polzin wird neben Loic Fave das Trio komplettieren. Sven Höh bleibt Torwarttrainer.
Baumgart führte Paderborn in die Bundesliga
Baumgart kann und kennt Aufstieg. 2019 führte er den SC Paderborn in das Fußball-Oberhaus. Als knorriger und mitreißender Trainer an der Seitenlinie machte er sich nicht nur viele Freunde in der Mannschaft, sondern auch unter den Fans des 1. FC Köln während seiner Zeit zwischen Sommer 2021 und Ende vergangenen Jahres. Im Dezember verkündeten die abstiegsgefährdeten Rheinländer das Aus für Baumgart.
Baumgart galt unter den HSV-Fans als Wunschkandidat nach dem Aus von Trainer Tim Walter in der vergangenen Woche. In der Vergangenheit hatte der HSV-Fan seit Kindheitstagen immer wieder seine Zuneigung für den Club gezeigt. "Ich bin Fan geworden, da war der HSV noch eine Größe. Seitdem bin ich dran geblieben", sagte er einst.