175 Jahre Jean-Paul-Verein

Von Norbert Heimbeck
Jean-Paul-Verein ist die älteste diakonische Einrichtung Bayreuths. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Vor 175 Jahren, am 14. November 1841, wurde der Jean-Paul-Verein ins Leben gerufen. Die Einrichtung erhielt zu Ehren des Schriftstellers Johann Paul Friedrich Richter, der als Jean Paul bekannt wurde, zunächst den Namen Jean-Paul-Stiftung. Der Verein fungiert als Träger sozialer Einrichtungen und ist Mitglied des Diakonischen Werkes der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Im Mittelpunkt der Vereinsarbeit steht von Anfang die Kinder- und Jugendarbeit. Vor wenigen Jahrzehnten kam die Altenhilfe dazu. Ein Überblick.

 
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Kinder und Jugendhilfe

Unter dem Dach des Jugendhilfezentrums Jean-Paul-Stift steht ein differenziertes Angebot von ambulanten, teilstationären und stationären Hilfen zur Verfügung. Im Jugendwohnheim können 58 männliche Auszubildende, die in Bayreuth die Berufsschule besuchen, untergebracht werden. Ihnen stehen pädagogische Fachkräfte zur Seite.

In der Heilpädagogischen Tagesstätte werden Grundschüler sowohl aus der Janusz-Korczak-Schule als auch aus anderen Schulen intensiv gefördert. Kinder mit hohem emotionalen und sozialen Förderbedarf erhalten eine entsprechende Diagnostik, Einzel- und Gruppenförderung sowie heilpädagogische und psychologische Angebote.

Sollte ein Zusammenleben in der Familie nicht mehr möglich sein, besteht die Möglichkeit einer Aufnahme in die Heilpädagogische Wohngruppe über das Jugendamt. Hier werden Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten, emotionalen Störungen und Entwicklungsstörungen zwischen sechs und 18 Jahren gefördert und betreut.

Der Verein kümmert sich ebenfalls um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Für sie gibt es Wohngruppen, in denen Deutschkurse ebenso angeboten werden wie Hilfen zur Alltagsbewältigung.

Ambulante Erziehungshilfe für Familien und der Fachdienst „Eltern auf Zeit“ ergänzen das Angebot. Die Kindertagesstätten von Stadt und Landkreis werden durch den Fachdienst für sozialintegrative Plätze unterstützt. Die Förderung gilt vor allem Vorschul- und Hortkindern. In drei Mittelschulen im Landkreis leistet der Jean-Paul-Verein die Jugendsozialarbeit an Schule.

Janusz-Korczak-Schule

Hier werden Kinder in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung gefördert, die trotz durchschnittlicher kognitiver Fähigkeiten und vielfältiger Begabungen aufgrund von Verhaltensproblemen oder Entwicklungsstörungen nicht genügend am Unterricht einer Grundschule teilnehmen können. Ziel ist die baldige Wiedereingliederung in die Regelschule. Zur Festigung des Sozial- und Lernverhaltens bietet der Mobile Sonderpädagogische Dienst (MSD) zeitlich begrenzte sonderpädagogische Förder- und Stützmaßnahmen für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an den Volksschulen. Ziel ist eine baldige aktive und erfolgreiche Teilnahme am Unterricht der Regelschule.

Dienstleistungen

Der Jean-Paul-Verein unterhält eine eigene Abteilung für Dienstleistungen. Rund 50 Mitarbeiter versorgen alle Einrichtungen in den Bereichen Verpflegung, Reinigung, Wäscherei, Transport und Technik. Eine hauseigene Küche bietet Speisen, die auf die Ansprüche der betreuten Senioren und Jugendlichen abgestimmt sind. Auf Wunsch werden Speisen auch an Kunden in der Nachbarschaft geliefert.

Altenhilfe

Im Rahmen der Altenpflege bietet das Senioren-Stift am Glasenweiher vollstationäre Versorgung und Betreuung sowohl für pflegebedürftige als auch für rüstige Senioren an. Ein beschützender Pflegebereich für demenzkranke Menschen ist ebenfalls eingerichtet. Neben der vollstationären Versorgung bietet der Verein im Senioren-Forum in der Austraße Betreutes Wohnen an. Die Bewohner des Senioren-Forums können die Aufgaben und Verrichtungen des täglichen Lebens so lange in gewohnter Weise verrichten, wie sie dazu in der Lage sind. Bei Bedarf können dann einzelne Aufgaben abgegeben und die Erledigung durch die Betreuungskräfte organisiert werden.

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