Die Errichtung der Bahnstation sollte sich bezahlt machen. Nach 1419 Tickets noch in 1912 wurden ein Jahr später 12 474 Fahrkarten verkauft. Noch um die Jahrhundertwende suchten Einwohner von Grafenwöhr den heilkundigen Johann Georg Mayer von Göppmannsbühl am Berg auf. Gäste aus Hof, Marktredwitz, Bayreuth besuchten die Gaststätten.
Ein Stück Geschichte verschwand
Knapp 80 Jahre später, im August 1991, ging mit der Auflassung des Bahnübergangs und dem Abbruch des Bahnwärterhäuschens ein Stück Haidenaaber Bahngeschichte wieder zu Ende. Geblieben ist nur der Haltepunkt. Um die Trennung der beiden eng zusammenliegenden Ortschaften Haidenaab und Göppmannsbühl durch die zweigleisige Bahnlinie ohne Übergang zu überwinden, wurde 1991 eine neue Radfahrer- und Fußgängerunterführung gebaut.
Tod des Prinzregenten trübte Freude
So unspektakulär wie die Auflösung und der Abriss 1991 erfolgte, so unspektakulär war 79 Jahre vorher die Eröffnung vonstattengegangen. Denn so groß die Freude damals bei Jung und Alt über die Errungenschaft war. Groß gefeiert werden konnte der erste Halte- und Ein- beziehungsweise Ausstieg nicht. Drei Tage zuvor, am 12. Dezember 1912, war Prinzregent Luitpold von Bayern (1886-1912) im Alter von 91 Jahren verstorben. Bayern befand sich in Landestrauer. So blieb es bei einer kleinen inoffiziellen Eröffnungsfeier. Der Göppmannsbühler Bürgermeister Karl Porsch und der Haidenaaber Bürgermeister Johann Veigl mitsamt ihren Gemeinderäten trafen sich mit Bürgern an der Bahnstation zu einem Bier. „Jedes Schulkind erhielt drei Würste und Brot“, hatte der damalige Chronist, Lehrer Ignatz Huber, in seinem Notizbuch der Schule Haidenaab vermerkt.