Zweiter Rundensieg für LSG Bayreuth

Hatte allen Grund zum Strahlen: Clemens Pape gelang in der 13. Wertungsrunde der schnellste Flug in ganz Deutschland. Foto: Daniel Große Verspohl Foto: red

Die LSG Bayreuth ist in der Bundesliga weiter auf dem Vormarsch. Mit dem zweiten Rundensieg der Saison gelang in Durchgang 13 der Sprung auf Tabellenplatz drei. Einmal mehr wussten die Piloten der Luftsportgemeinschaft eher schwierige Wetterverhältnisse hervorragend auszunutzen. Allen voran Clemens Pape: Ihm gelang in dieser Runde der schnellste Flug in Deutschland.

 
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Lange war nicht klar, welche Taktik die richtige sein wird, zu unterschiedlich fielen die Wetterprognosen aus. Pape und Heiko Hertrich entschieden sich für einen frühen Start um die Mittagszeit, wohingegen Friedhelm Lotte und Farshad Nowrouz erst eine Stunde später für den richtigen Zeitpunkt hielten und Andreas Baier sogar erst um 14 Uhr den optimalen Startzeitpunkt für sich auserkoren hatte.

Diese unterschiedlichen Startstrategien ließen auch im Flug verschiedene Taktiken zu. Das Risiko, dass alle Bayreuther in der falschen Gegend unterwegs sein könnten wurde damit minimiert und die Chancen zum Auffinden der besten Aufwinde maximiert.

Schon nach einer Stunde Flugzeit mussten Pape und Hertrich feststellen, dass der Flug gegen den Wind diesmal wenig erfolgreich sein wird. Schon kurz hinter Coburg mussten beide ihren Vorwärtsdrang bremsen. Das Ziel, möglichst die ganze Wertungszeit mit dem Wind fliegend verbringen zu können, war damit vorbei. Pape musste sogar seinen Hilfsmotor starten, um aus sehr geringer Höhe wieder zurück nach Bayreuth zu kommen. Hertrich gelang dagegen die Rettung mit Hilfe eines schwachen Aufwindes. Sofort begann er dann den Flug mit dem Wind zurück Richtung Bayreuth und weiter über Kemnath und Tirschenreuth bis über die Grenze nach Tschechien. Auf diesem Weg fand Hertrich eine sehr gute Aufwindaufreihung über eine Strecke von 80 Kilometern, die er in einer halben Stunde zurücklegen konnte. Da inzwischen alle anderen Mannschaftsmitglieder in der Luft waren und auch Pape durch einen Überflug in Bayreuth einen weiteren Wertungsflug beginnen konnte, schlossen sich alle dem Flugweg von Hertrich unter der Aufreihung an. Der starke Westwind von über 40 Stundenkilometern schob dabei die Aufwindlinie immer weiter nach Osten voran. Hertrich war inzwischen wieder auf dem Gegenwindschenkel unterwegs und berichtete trotzdem von sehr guten Durchschnittsgeschwindigkeiten über Grund von mehr als 130 km/h. Baier und Lotte folgten bald nach, mussten aber ab und zu noch kreisen, um nicht in zu geringer Flughöhe aus der guten Linie zu fallen.

Besser erwischte es später Pape, der durch eine geschickte Routenwahl immer sehr hoch bleiben konnte und damit das Kreisen komplett vermied. Zudem wagte er sich am Weitesten nach Tschechien hinein und kehrte auch nochmals um.

Mit diesem zusätzlichen Rückenwindschenkel erzielte Pape das deutschlandweit beste Ergebnis der 13. Bundesligarunde von 122,6 km/h. Hertrich folgte mit 107,1 und Baier mit 97,9 km/h. Der Flug von Lotte konnte indes wegen eines Ausfalls des Flugschreibers nicht ausgewertet werden. Nowrouz mit 80,2 schaffte es nicht in die Mannschaftswertung der drei Besten des Vereins, genau wie alle anderen, die am zweiten Tag der Runde nicht über 90 km/h hinauskamen.

So blieb es bei den erzielten 327,6 km/h aus den samstägigen Flügen von Pape, Hertrich und Baier. Aber dieser Wert sollte über die Rundenhalbzeit hinaus Bestand haben und der LSG einen zweiten Rundensieg und 20 Punkte bescheren. Zweiter wurde der Flugsportclub Odenwald Walldürn (316,6 km/h), gefolgt von LSR Aalen (303,2). Der verteidigte damit souverän Tabellenplatz eins mit nun 182 Punkten vor Donauwörth (160). Bayreuth ist als Dritter mit 147 Punkten in Reichweite zum Vizetitel. Aber es stehen noch sechs weitere Runden an, bis der neue Deutsche Meister feststeht.

Zweitligist Lichtenfels überflügelt Bayreuther Team

Erwähnenswert ist die Leistung der Zweitligamannschaft aus Lichtenfels. Der Aufsteiger ist auf dem Weg, den Durchmarsch in die erste Liga zu schaffen und unterstrich seine Ambitionen mit einem weiteren Rundensieg und der besten Mannschaftsleistung Deutschlands von 332,4 km/h in Runde 13. Trotz viel weniger Vereinsmitglieder, weniger Piloten in der Mannschaft und zudem fast nur jugendlichen Teilnehmern gelang es den Korbstädtern, Bayreuth zu überbieten. Dies zeigt sich auch in der internationalen Weltliga, in der alle Mannschaften gleichberechtigt mitmachen können. Nach vier Mannschaften aus den USA liegt Lichtenfels auf dem fünften und Bayreuth auf dem sechsten Platz (225 Punkte). Auch Aalen punktete mit dem 13. Rundenplatz noch gut und behält weiterhin mit 322 Punkten die Tabellenführung vor den drei US-Vereinen Moriarty (New Mexico), Boulder (Colorado) und Minden (Nevada).

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