Baumaßnahme an der B2 kostet 237 000 Euro Abriss von zwei Brücken bei Zips

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Die beiden Bauleiter Harald Körber und Heiko Thieme (von links) überwachen die Brückenabrißarbeiten an der B 2 bei Zips. Foto: Münch Foto: red

„Wir liegen voll im Zeitplan. Das sieht momentan zwar wild aus, ist aber gar nicht so kompliziert“, sagt Harald Körber vom staatlichen Bauamt in Bayreuth. Der Bauleiter ist zusammen mit seinem Kollegen Heiko Thieme für die Baumaßnahme an der Bundesstraße 2 bei Zips zuständig. Eine Brücke und eine Flutbrücke werden abgerissen.

 
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Es läuft alles, wie es ausgeschrieben war, erklären sie. Ende September war als Erstes parallel zur Bundesstraße eine einspurige Umfahrung angelegt worden. Seit dem ersten Oktoberwochenende wird hier der Verkehr per Ampelschaltung drübergeleitet. „Die Anlieger waren sehr zugänglich“, lobt Körber. Es gab keine Probleme mit den angrenzenden Grundstücken und die Eigentümer erhalten eine Entschädigung dafür, dass zurzeit Humus auf ihrem Grund zwischengelagert ist. Am Ende der Baumaßnahme wird alles wieder in den ursprünglichen Zustand gebracht.

Dank der milden Witterung der vergangenen Wochen geht es zügig voran, erklären die beiden Bauleiter. Mittlerweile wurde der Fahrbahnbelag entfernt und die Brücke über den Bach abgebrochen sowie die Flutbrücke freigelegt. Beide Bauwerke stammen aus dem Jahr 1928 und hatten aufgrund ihres Alters massive Schäden aufgewiesen. „Der Belag und die Überschüttung werden nun zerkleinert“, so Körber und deutet auf die riesige Maschine, den Brecher. Das Prinzip ist einfach: In den Behälter oben werden die großen Brocken eingefüllt, dann wird geschreddert und unten fällt das zerkleinerte Material raus. Dieses wird zum Verfüllen der ehemaligen Flutbrücke verwendet. Sie diente bisher der Ableitung von Hochwasser bei Überschwemmungen, ist aber wegen des jetzigen Geländes nicht mehr notwendig, so der Bauleiter. Der freigelegte Baustahl wird entsorgt und recycelt.

Stahlbetonrohr günstiger als neue Brücke

Auch die Brücke über den Bach wird nicht mehr ersetzt. Stattdessen wird ein Stahlbetonrohr mit 1,80 Meter Durchmesser gesetzt. „Das ist aber nicht ein Teil, sondern mehrere Einzelstücke mit einer Länge von etwa zwei Metern“, erklärt es Thieme. Insgesamt müssen 20 Meter verlegt werden. Eine Arbeit von einem Tag, sagen die beiden Männer. Und die Rohrvariante kommt auf jeden Fall günstiger als ein Brückenneubau.

Anschließend wird das gesamte Gelände wieder verfüllt, die Fahrbahndecke asphaltiert und werden die Bankette auf 1,50 Meter angelegt. Bisher waren sie nur 0,75 Meter breit. „Das ist halt eine alte Straße“, sagt Körber. Mittlerweile sind die Bankette grundsätzlich breiter, damit bei Bedarf auch eine Leitplanke errichtet werden kann. Als letzter Arbeitsschritt wird die Umfahrung wieder zurückgebaut und der alte Zustand wieder hergestellt.

Körber ist einmal die Woche etwa vor Ort, Thieme jeden Tag. Er überwacht die Arbeiten und misst unter anderem die Humusmieten – die dachförmig angehäuften Erdberge – aus. Die Aufmaße teilt er Körber im Büro mit und der vergleicht sie dann mit der Abrechnung der Firma. So kann alles genau kontrolliert werden.

Besteht für die Bauarbeiter Gefahr durch den Autoverkehr? „Nein“, sagt Thieme, da habe man schon andere Maßnahmen gehabt. Durch die Umfahrung ist es eine sichere Baustelle. Außerdem wurden an beiden Enden Sandhaufen als Schutz gesetzt, falls doch einmal ein Autofahrer die Behelfsampel übersieht. Bisher ist es aber nicht zu Unfällen gekommen. Und Körber und Thieme sind zuversichtlich, dass die Maßnahme im November abgeschlossen werden kann. Die Baukosten in Höhe von 237 000 Euro werden aus Bundesmitteln finanziert.

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