Young Volleys vor dem Start optimistisch

Von Jürgen Schott
Will in dieser Spielzeit das gute Ergebnis der Vorsaison noch einmal toppen: Young-Volleys-Trainer Marc d’Andrea. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Das zweite Jahr ist schwerer als die Premierensaison nach dem Aufstieg. Das ist eine Weisheit aus dem Fußballlager, trifft sie auch auf die Volleyball-Regionalliga zu? Die Damen der N.H. Young Volleys beginnen am 24. September ihre zweite Spielzeit in der vierthöchsten deutschen Klasse. „Wir sind im März Sechster geworden. Logisch, dass wir uns nun mit der Erfahrung aus diesem Jahr nicht verschlechtern wollen, sondern eher eine Steigerung anpeilen“, lässt sich Trainer Marc d’Andrea von Weisheiten wie der obigen nicht verunsichern. Er hat freilich in Neudrossenfeld ein junges Team zur Verfügung, in dem sieben Damen aus dem erweiterten 16er-Kader gerade mal 18 Jahre sind oder gar jünger.

 
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Und da die Studentinnen Nora Anders und Antonia Raith ihre Ausbildung nun jenseits des Großen Teichs fortsetzen, auch Michaela Dutz ging sowie Nicole Steeger (Kreuzbandriss) und Lisa Meisel (Sprunggelenk) nach schweren Verletzungen erst behutsam wieder an Spitzenleistungen herangeführt werden müssen, sind die jungen Kräfte gleich gefordert. Fanny Gnade (zuletzt Libera) und Hannah Lauterbach (Mittelblock) rotieren auf die Angriffspositionen, wo der Coach einiges von ihnen erwartet. Als Alternative ist dort auch Johanna Meisel wieder dabei.

Libera-Ergänzung zur routinierten Kristina Böhm soll Anna-Lena Bauer werden, auch Nicki Naumann (ebenfalls Jahrgang 2000) rückt in der Hierarchie des Vereins aus Neudrossenfeld und Hollfeld auf. „Ihr wirklich großes Talent war bisher leider verborgen geblieben. Nicki hat sich jedoch blendend entwickelt“, sagt d’Andrea, der dem Klub zumindest noch in dieser Saison erhalten bleibt und im angehenden Lehrer Michael Benkert einen neuen Co-Trainer hat. Der Mittelfranke spielte früher für Katzwang in der Bayernliga.

Regionalliga Süd-Ost mit stark verändertem Gesicht

Das Gesicht der Regionalliga Süd-Ost hat sich stark verändert. Nur fünf der letztjährigen Young-Volleys-Gegner sind geblieben, aus der 3. Liga gesellt sich der TSV Friedberg hinzu, aus der Bayernliga aufgestiegen sind TSV Sonthofen, SV Hahnbach und SV Mauerstetten. Per Verbandsbeschluss spielt zudem der VC Olympia München, quasi eine Auswahl der bayerischen U16-Talente, in der Liga mit. Dieses Team, im Vorjahr nach 20 Partien Letzter der Bayernliga Süd, bestreitet diesmal nur die Vorrunde, wird aber komplett gewertet und kann somit der Konkurrenz wertvolle Zähler wegnehmen. Die Münchnerinnen sind übrigens am 24. September in ihrer Halle der Auftaktgegner von d’Andreas Mannschaft.

Für die Young Volleys gilt es, drei der übrigen neun Rivalen hinter sich zu lassen, um die Klasse zu sichern. Die Fluktuation der Liga (Ansbach, Dingolfing, Regenstauf und Schwabing stiegen auf bzw. ab) bringt es mit sich, dass die Oberfränkinnen weiter reisen müssen als zuvor. Knapp 2300 Kilometer stehen auf dem Programm, nach Sonthofen (390 km), Obergünzburg (360) und Mauerstetten (330) sind es die weitesten Fahrten, denen nur drei relative „Katzensprünge“ (Bamberg/55, Erlangen/95 und Hahnbach/90) gegenüberstehen. „Das sind Reisen wie in der 2. Liga“, meint Marc d’Andrea, „aber das gehört eben dazu, dass bisweilen fast schon zwei Tage für so ein Spiel draufgehen.“

Comeback von Elke Wolf

Den Stress tut sich auch Elke Wolf wieder an. Die Zuspielerin , die vor langen Jahren am Aufschwung des Vereins beteiligt war, ist wieder eingestiegen und bringt Routine mit. D’Andrea: „Wir freuen uns auf sie, um Entlastung und Abwechslung bieten zu können. Das wird sich nicht nur positiv auf das Team, sondern auch auf Meike Schirmer auswirken, die als Stammspielerin im Zuspiel in die Saison startet.“

Schließlich hat der Trainer noch Sandra Ullrich, die er als „wahrscheinlich besten Fang des Sommers in der kompletten Liga“ bezeichnet. Sie übt im Mittelblock Druck auf die Kolleginnen Sophie Mayer und Leonie Stöcker aus. „Als Blockmannschaft hatten wir ja zuletzt unsere Stärke“, sagt d’Andrea, „wenn jetzt im Training die Angreiferinnen den guten eigenen Block in Schwierigkeiten bringen, stimmt das hoffnungsvoll. Auf jeden Fall ist unser Spiel schneller geworden“, blickt er auf die Vorbereitung zurück.

Der ersten Trainingsphase im Mai mit dem Augenmerk auf Technik und Taktik folgte eine knapp fünfwöchige Pause. Nun wird in Neudrossenfeld seit Anfang August wieder hart gearbeitet. An diesem Wochenende spielt man ein Turnier in München, lernt dort auch das Team des Klassenkameraden SV Mauerstetten kennen. „Danach werden wir unsere Ziele für die neue Runde konkreter formulieren können“, sagt Marc d’Andrea.