Young Volleys: Kein Vergnügen in Schwabing

Von Jürgen Schott
Neu im Team: Sandra Ullrich (rechts) gab in Marktoffingen ihr Debüt in der Regionalliga-Mannschaft aus Neudrossenfeld und Hollfeld, begrüßt von Meike Schirmer (links) und Sophia Höreth. Foto: Jürgen Schott Foto: red

Sie sind derzeit das Rätsel der Liga: die Damen der FT München-Schwabing. Der Vorjahresdritte der Regionalliga Süd-Ost ist mit vier Niederlagen gestartet. Am Sonntag (15 Uhr) wollen die „Hirsche“ – so nennen sie sich selbst – den Bock umstoßen und punkten. Auf der Abschussliste stehen die N. H. Young Volleys, die als Aufsteiger schon zwei Siege eingefahren haben.

 
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„Nun heißt es: Aufstehen, Geweih richten und weiter trainieren!“ So steht es auf der Homepage der Freien Turnerschaft. Marc d’Andrea, Trainer des Gegners aus Neudrossenfeld und Hollfeld, wundert sich etwas, dass die körperlichen Vorzüge der überdurchschnittlich großen Münchnerinnen noch nicht zum Tragen kamen. „Wahrscheinlich braucht das Team einige Zeit, um zusammenzufinden“, vermutet er.

Doch gibt es Anzeichen, dass die FTM-Truppe etwas verunsichert ist. Nach drei Niederlagen änderte der Trainer vor einer Woche in Bamberg seine Startformation gleich auf drei Positionen und wechselte dann das nicht berücksichtigte Trio doch später auf einen Schlag ein – vergeblich. Beim 1:3 (15:25, 24:26, 25:23, 19:25) gegen die „Ballarinas“ gelang lediglich der zweite Satzgewinn der Saison.

Libera als gute Bekannte

Eine Spielerin von FTM kennt d’Andrea besonders gut: Libera Elli Mauch betreute er einige Jahre in Köln in der 2. Liga als Co-Trainer. Die 33-Jährige hatte im ersten Spiel wegen ihrer Hochzeit gefehlt, ist aber als Elvira Tscharntke nun wieder dabei.

Beim Team aus Oberfranken rückte zuletzt die 18 Jahre alte Ex-Memmelsdorferin Sandra Ullrich in den Kader. Sie war beim 3:0 in Marktoffingen im dritten Satz ins Spiel gekommen und hatte wenig später mit einem Aufschlagass zum 22:17 gepunktet.

"Ansprechende Leistung"

„Bei meinen Wechseln zum Matchende hatten ich ein glückliches Händchen“, urteilte Coach d’Andrea, der vor allem aber seine Spielerinnen lobte: „Endlich konnten wir zeigen, dass wir zu Recht aufgestiegen sind.“ Er sah eine ansprechende Leistung, bei der aber auch wieder „Täler zu durchwandern waren“. Die Konstanz auf hohem Niveau sei verbesserungsbedürftig.

Der Kader ist bis auf die verletzte Nicole Steeger komplett, wobei Hannah Lauterbach und Sandra Ullrich am Tag zuvor bereits für die zweite Mannschaft im Einsatz sind.

Böhm erwartet enges Spiel

Young-Volleys-Vorsitzender Carsten Böhm warnt: „Schwabing hat viele Sätze nur mit dem Minimalabstand von zwei Punkten verloren; wir hingegen haben einige Sätze mit nur zwei Punkten Abstand gewonnen. Schwabings Abstimmungsprobleme scheinen geringer zu werden. Ich erwarte ein enges Spiel, wir sollten den Gegner keinesfalls unterschätzen.“

In der Halle in der Schleißheimer Straße 520, westlich der Allianz-Arena im Münchner Norden, hatte FTM in der vergangenen Saison sieben seiner neun Begegnungen gewonnen. Diesmal aber entführten Marktoffingen und Regenstauf die Punkte vom ehemaligen Drittligisten (2013 bis 2015); das sind übrigens die beiden Teams, gegen die die Young Volleys bisher gewonnen haben.