Young Volleys gewinnen Derby gegen Bamberg

Von Jürgen Schott
Gute Blockarbeit: Leonie Stöcker (rechts) und Nora Anders (Mitte) parieren den Schmetterschlag der Bambergerin Nadine Rupp. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Sieg im Oberfranken-Derby und Platz vier in der Tabelle der Regionalliga Süd-Ost – die N.H. Young Volleys dürfen mit dem Wochenende äußerst zufrieden sein. Gegen die „Ballarinas“ der VG Bamberg tanzten sie zu einem 3:1 (25:20, 25:16, 22:25, 25:14)-Erfolg, der sie vor dem Vorrundenausklang am kommenden Sonntag beim oberbayerischen SV Esting an ihrem nächsten Gegner vorbeiziehen ließ.

 
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„Aber nicht der vierte Platz ist wichtig, sondern der Abstand zum Tabellenende, der heute gewachsen ist“, resümierte der Vorsitzende des Klubs aus Neudrossenfeld und Hollfeld, Carsten Böhm. Sechs Punkte sind es nun bis zum ersten Abstiegsrang (den jetzt Bamberg innehat), fünf bis zum Relegationsplatz.

Die entscheidende Szene im Duell am Samstag in Neudrossenfeld: Sophia Höreth nutzte ihren Angriff zum 2:1 im zweiten Satz und kollidierte bei der Landung mit dem Fuß von Kasia Trojan, der anderen Nummer 11. Die Bambergerin verletzte sich dabei offenbar schwer am Sprunggelenk, musste wenig später vom Feld und war fortan nur noch Zuschauerin. Ohne ihre starke Angreiferin, die dem Gastgeber im ersten Durchgang einige Probleme bereitet hatte, konnte das ohnehin mit nur acht Akteurinnen angereiste Team aus der Domstadt nicht mehr lange mithalten.

Nach dem 13:13 kassierte es 1:11 Punkte. Es holte sich gegen vorübergehend schwächelnde Young Volleys – aus einem 7:3 wurde ein 12:18 – zwar noch den dritten Satz, fiel danach aber ziemlich auseinander. Die Angriffe bedeuteten kaum noch Gefahr, die Abwehr hatte mit den (allerdings überwiegend auch sehr guten) Aufschlägen des Heimteams große Probleme.

Penibel pfeifende Schiedsrichter

Neben dem Verletzungspech mag auch das Hadern mit dem zuweilen penibel pfeifenden Schiedsrichter Andreas Kleine-König (Feucht) eine Rolle gespielt haben. „Der Gegner hat verdient gewonnen, keine Frage“, sagte der zweimal verwarnte Ballarinas-Coach Bekim Aliu, „er hat nach Trojans Ausfall das Spiel schnell gemacht. Wir hätten für einen Sieg den ersten Satz, in dem wir ja noch 17:14 führten, gewinnen müssen. Aber dann gab es eben auch einige umstrittene Entscheidungen, die immer gegen uns ausfielen.“

Young-Volleys-Trainer Marc d’Andrea sah das so: „Wenn der Schiedsrichter kleinlich pfeift, dann muss ich das hinnehmen, cool bleiben und darf ihn eben nicht mit Reklamieren gegen mein Team aufbringen.“

Die Young Volleys waren auch cool geblieben, als Fanny Gnade kurz vor dem Spiel krank passen musste. Lisa Meisel rückte in die Startsechs und war sofort präsent. „Ich war auch voll motiviert“, sagte sie lachend. Hatten die Gastgeberinnen anfangs noch von vielen Bamberger Servicefehlern profitiert, so holten sie nach dem 8:11 und dem 13:16 vor allem dank Meisel auf. Drei Punkte machte die Angreiferin bis zum 18:19. Danach bekam Leonie Stöcker ihr – so d’Andrea – „heißes Händchen“. Und Meike Schirmer verschaffte den Kolleginnen mit gewieftem Zuspiel oft freie Bahn.

Besonderes Lob für Meike Schirmer

„Meike war heute entscheidend“, lobte der Coach. Zudem schlug sie auch oft wuchtig-platziert auf. Gleich ganze Punkteserien mit dem Service gelangen Sophie Höreth und Stöcker. D’Andrea: „Leonie hat überhaupt insgesamt kaum einen Fehler gemacht.“ So wurde der vierte Satz eine klare Angelegenheit. Über 4:0, 9:4 und 17:7 kamen die Young Volleys zum Erfolg. Dabei machte Bamberg die Hälfte seiner 14 Punkte sogar nur durch bisweilen zu riskante Aufschläge des Siegers.

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