Möbel-Riese will nach Oberfranken Bayreuth XXXLutz: Bayreuth hat "besondere"Chancen

Von Frank Schmälzle
Seit Jahren arbeitet XXXLutz an einer Niederlassung in Oberfranken. Das Unternehmen hat einen langen Atem. Jetzt hat Bayreuth gute Chancen. Foto: Archiv/red Foto: red

In Himmelkron ist das Neubau-Projekt geplatzt. Hat der Möbelriese XXXLutz noch Interesse an einem Standort in Oberfranken? "Ja", sagt Unternehmenssprecher Julian Viering. Und die Stadt Bayreuth kommt als regionales Zentrum für eine mögliche Ansiedlung besonders in Betracht. Jetzt muss endlich eine Fläche her. Offenbar hat die Stadt ein Ass im Ärmel.

 
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XXXLutz will nach Oberfranken. "Wir sehen hier eine große Nachfrage im Bereich Wohnen und Einrichten", sagt Viering. Die Kaufkraft der Bevölkerung ist hoch. Die Region ist ein attraktiver Standort für den Möbel-Einzelhandel. Aber: Ein konkretes Projekt gibt es hier aber bisher nicht. Bayreuth habe Priorität. Und für Bayreuth geht es um viel: XXXLutz hat angekündigt  100 bis 120 Millionen Euro investieren und 400 bis 500 neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen.

Das Projekt ist Chefsache

Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe hat die XXXl-Ansiedlung zur Chefsache gemacht. "Ich habe mit Vertretern der Unternehmensgruppe Lutz in den vergangenen Monaten mehrere Gespräche wegen einer möglichen Ansiedlung geführt", sagt Merk-Erbe. Diese Gespräche werden weiterlaufen. Ein geeigneter Standort, der die Interessen von Lutz, wie auch die Interessen der Stadt am besten auf sich vereint, muss her.

Uni stellt sich quer

Zwei Standorte waren bislang im Gespräch - beide direkt an der Autobahn: die ehemlige Markgrafenkaserne und eine freie Fläche zwischen der Nürnberger Straße und der Dr.-Konrad-Pöhner-Straße. Auf die haben die Verantwortlichen der Universität Bayreuth ein Auge geworfen, dieses Grundstück soll als Erweiterungsfläche erhalten bleiben. Die Universitätsleitung begründet ihre Ansprüche damit, Innovationsmotor für die gesamte Region zu sein.„Am Standort Bayreuth hat sich damit eine Dynamik entwickelt, die mit Sicherheit noch weitere Innovationen und Investitionen hervorbringen wird. Ich werde alles daran setzen, um von Seiten der Universität die richtigen Weichen zu stellen“, sagt Universitätspräsident Stefan Leible. 

Die Kaserne als Option

Das Areal der ehemaligen Markgrafenkaserne hat die Stadt von der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten gekauft und an Logistikunternehmer weiter verkauft. Einer von ihnen ist Frank Steinbach. Sein Teil des Areals würde für die Ansiedlung eines Möbelriesen  gebraucht. Steinbach dürckt sich diplomatisch aus: "Es gibt derzeit keinen neuen Sachstand, über den ich reden könnte."

Bayreuth erfüllt rechtliche Voraussetzungen

In Himmelkron hatte der Möbelriese mit einer Fläche von zehn Hektar kalkuliert. Nachdem die Regierung von Oberfranken die Ansiedlung nicht genehmigt hatte, wolltedie Gemeinde Himmelkron eine Ausnahmegenehmigung beim Heimatministerium erreichen. Doch auch das Ministerium winkte ab. Heimatminister Markus Söder erklärte: „Wir wollen den ländlichen Raum stärken.Aber ohne dass die Innenstädte dabei ausbluten.“ Dass die Pläne für eine Ansiedlung des Möbelhauses XXXLutz in Himmelkron gestoppt worden seien, habe ausschließlich rechtliche Gründe.  Die Stadt Bayreuth erfüllt als Oberzentrum die Einzelhandels-Fachziele des Landesentwicklungsprogramms.

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