Pläne Ende September im Internet - Wohl durchgehende Erdverkabelung Wo verläuft die Südostlink-Trasse?

Von Peter Engelbrecht
So sieht der Prototyp eines Erdkabels aus. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archiv Foto: red

Netzbetreiber Tennet will in dieser Woche über Details zur räumlichen Planung der Südost-Gleichstromtrasse informieren. Die Verlaufsvorschläge werden auch im Internet veröffentlicht. Ein Abgeordneter hat vorgeschlagen, den möglichen Verlauf der Erdkabel entlang der Autobahn 9 zu prüfen. Der Trassenverlauf ist noch unklar.

 
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Der Bayreuther Übertragungsnetzbetreiber Tennet will am Montag die Bundestagsabgeordneten der betroffenen Regionen in Berlin und die Landtagsabgeordneten in München über die räumliche Planung der Süd-Ost-Gleichstromtrasse unterrichten. Am Mittwoch, 28. September, ist eine Vorstellung der Pläne für betroffene Bürgermeister und Landräte in der Universität Bayreuth vorgesehen. Zeitpunkt: 9.30 bis 12 Uhr. Auch ein Staatssekretär der Bayerischen Staatsregierung soll anwesend sein. Tennet-Sprecherin Ulrike Hörchens wollte die Termine auf Anfrage nicht kommentieren. 

Bayreuth könnte draußen sein

Der Weidener Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht (CSU) hatte vorgeschlagen, eine Verlaufsoption des Erdkabels entlang der Autobahn 9 und eine Bündelung mit dort bestehender Infrastruktur zu prüfen. Dies könne im Seitenstreifen geschehen. Die Stromtrasse Südostlink soll möglichst geradlinig von Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt nach Ohu bei Landshut führen. Der genaue Trassenverlauf ist noch unklar. Nach einer Karte, die die Bundesnetzagentur veröffentlicht hat, könnte die geradlinig verlaufende Trasse östlich von Hof und nahe Marktredwitz vorbeiführen. Laut dieser Luftlinie wäre der Raum Bayreuth von der Trassenführung nicht berührt. Tennet-Sprecherin Hörchens wollte zu einer möglichen Trassenführung nichts sagen. "Wir geben derzeit keine räumlichen Hinweise."

Wie Bundestagsabgeordneter Rupprecht erläuterte, sieht das Gesetz vor, sich bei der Trassenführung an die gerade Linie zwischen Wolmirstedt und Ohu zu halten. In begründeten Fällen könne es Ausnahmen geben.  

Bürgerinitiativen fahren zweigleisig

Der Gesetzgeber habe für die Trasse eine Erdverkabelung vorgesehen, erläuterte Hörchens. Ende September 2016 sollen Korridorvorschläge im Internet veröffentlicht werden. Nach dem Bürgerdialog soll das Genehmigungsverfahren Anfang 2017 starten. Die Südostlink-Trasse soll bis 2025 fertig sein. Örtliche Bürgerinitiativen hatten im Sommer die Notwendigkeit der Trasse überhaupt in Frage gestellt. Die Aktivisten kündigten an, zweigleisig zu fahren: Einerseits den Dialog mit Tennet suchen, um Einfluss auf den Trassenverlauf zu nehmen. Andererseits wollen sie an den politischen Schaltstellen weiterhin gegen das Projekt vorgehen. Die Befürchtung: Damit soll "dreckiger" Braunkohlestrom in den Süden Deutschlands transportiert werden. 

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