Ein Mord vor mehr als zehn Jahren ist Ursprung eines außergewöhnlichen Festes – Migranten aus 25 Nationen „Wir sind alle Speichersdorfer"

In dieser Zusammensetzung wird es das Speichersdorfer Sozialraumteam nicht mehr geben, nachdem sich Stefanie Noll (rechts) und Madeleine Nordhaus (links) in Richtung Bayreuth verabschieden. Dolores Longares-Bäumler und Christian Porsch sind nun auf der Suche nach Verstärkungen. Foto: Fürst Foto: red

Speichersdorf Von Udo Fürst Sie alle sind Speichersdorfer: Türken, Ukrainer, Kasachen, Weißrussen, Hondurianer, Italiener, Chinesen, Franzosen, Amerikaner, Deutsche. Etwa jeder fünfte Einwohner der Gemeinde hat einen Migrationshintergrund, wie die sperrig-offizielle Bezeichnung lautet. Heute werden sich viele davon beim Fest der Kulturen unter dem Motto „Wir sind alle Speichersdorfer" treffen, füreinander kochen, zusammen essen, miteinander plauschen. Bei der vierten Auflage dieser außergewöhnlichen Veranstaltung, der einzigen ihrer Art in der Region, steht das Zusammensein, das einander Verstehen im Vordergrund – zum vierten Mal seit 2003.

 
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Von Anfang an dabei ist Dolores Longares-Bäumler. Die Sozialpädagogin der Caritas kümmert sich seit 15 Jahren um die Migranten in Speichersdorf, zunächst vorrangig um die Spätaussiedler aus den Ländern der früheren Sowjetunion, seit acht Jahren auch um die Neubürger anderer Nationalitäten. Auf etwa 500 schätzt man die Zahl der Migranten aus 25 Nationen, die teilweise seit vielen Jahren in der Gemeinde leben. „Und aller meistens super integriert", sagt Longares-Bäumler, zusammen mit Jugendbeauftragtem Christian Porsch verantwortlich für das Sozialraumteam, das mit Unterstützung der Gemeinde das Fest organisiert.

Wenn man so will, ist das Fest der Kulturen einem von einem Spätaussiedler begangenen Mord von vor gut zehn Jahren zu verdanken. „Ganz Speichersdorf stand damals unter Schock und niemand wusste so genau, wie es weitergeht mit der Integration. Dann hatte eine mittlerweile verstorbene Aussiedlerin die Idee, etwas zu tun gegen den schlechten Ruf ihrer Landsleute", erinnert sich Longares-Bäumler. 

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der morgigen Ausgabe (Samstag, 8. Juni) des Nordbayerischen Kuriers.

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