Wildtier-Verbot: So ist es woanders

Deutschland ist Schlusslicht in Sachen Wildtier-Verbot. Elf Länder in Europa haben teils schon etliche Jahre ein generelles Wildtier-Verbot, einige wie Großbritannien haben frisch eines verabschiedet, das aber noch nicht in Kraft ist.

 
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Viele andere haben das Verbot in Zirkussen nur für in freier Wildbahn geborene Tiere oder haben genaue Listen (meistens Raubtiere, Elefanten, Flusspferde, Beuteltiere, Krokodile, Greifvögel und Wildformen von Wiederkäuern). Portugal hat ein Fortpflanzungsverbot für Wale, Affen, Wölfe, Bären, Raubkatzen und noch ein paar andere Arten. Selbst in Südamerika haben die meisten Länder ein Verbot, und in Iran sind in der Hälfte der Provinzen des Landes Wildtiere in Zirkussen verboten.

In Deutschland ist das Verbot aber auch deswegen so schwer auf den Weg zu bringen, weil darum gestritten wird, wer hier überhaupt zuständig ist: der Bund, das jeweilige Bundesland oder nicht vielmehr die Kommunen in der aktuellen Situation. Städte haben die Möglichkeit, ein kommunales Wildtierverbot zu verhängen. Potsdam und Bonn haben dies bereits getan, andere scheuen aber aufgrund der mangelnden Rechtssicherheit die Entscheidung und wollen eine entsprechende Gesetzesänderung durch den Bund.

Die Länder wollen ein einheitliches Verbot

Der Bundesrat hat bereits 2003 und 2011 ein Wildtier-Verbot gefordert und entsprechende Entschließungen gefasst, Hessen will jetzt nach einem aktuellen Vorfall mit einem Angriff eines Elefanten auf Spaziergänger eine erneute Bundesratsinitiative anstrengen. Entschließungen des Bundesrates sind aber für die Bundesregierung nicht bindend, zudem verwies die damalige Bundesregierung 2011 auf verfassungsrechtliche Bedenken. Etwa zehn größere, einige mittelgroße und Kleinstzirkusse sowie 250 sogenannte „mitreisende Unternehmen“ werden aber seit 2008 über ein Register überwacht. In Bayern haben die Städte München, Neuburg a.d. Donau und ganz neu Erlangen Wildtier-Verbote.

kfe

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