14 Ortstermine für Verwaltung wegen Schäden im Mais Wildschweine machen Gemeinde viel Arbeit

Von Werner Reißaus
Die Wildschweine nehmen Überhand. Nun befasste sich sogar der Wirsberger Gemeinderat mit dem Thema. Unser Symbolfoto entstand im Gehege im Veldensteiner Forst. Foto: Archiv Foto: red

Die Wildschäden in Wirsberg haben drastisch zugenommen. Dort werden Wildschweine offenbar zur Plage. Die Gemeindeverwaltung muss inzwischen immense Schäden im Maisaufbau aufnehmen.14 Ortstermine waren dazu allein im September notwendig.

 
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Verwaltungsleiterin Andrea Müller zeigte den bisherigen Verfahrensweg auf. So ist die Abwicklung eines Vorverfahrens durch die Gemeinde notwendig, wenn keine Einigung über den Wildschaden zustande kommt. Die bisherige Praxis im Bereich der Jagdgenossenschaft Wirsberg lief so ab, dass der stellvertretende Bürgermeister Karl Heinz Opel den Markt bei den Schadensermittlungen vertrat und Hermann Anselstetter kraft seines Amtes als Jagdvorsteher dabei war.

Juristisch neu bewertet

Hier ist nach den Worten von Andrea Müller eine neue juristische Beurteilung eingetreten. So ist im Fall von Wirsberg künftig das Vorverfahren vom Landratsamt abzuwickeln. Das bedeutet dann im Umkehrschluss, dass ein Wildschaden im Bereich der Jagdgenossenschaft Wirsberg künftig direkt bei der Unteren Jagdbehörde anzumelden ist.

Viel Arbeit für die Bürokratie

Bürgermeister Anselstetter sagte, dass man bislang ein hervorragendes Miteinander innerhalb der Jagdgenossenschaft Wirsberg zwischen dem Jagdpächter und den Jagdgenossen pflegte. Bei den bisherigen Wildschäden wurde auch stets eine Einigung erzielt, doch jetzt wurde mit den Maisschäden ein Ausmaß erreicht, das noch nie da war. Das habe auch eine erhebliche Arbeitsbelastung im Rathaus zur Folge. Die derzeit geltenden Regelungen für den Landwirt hielt Anselstetter für nicht zeitgemäß. So wird dem Landwirt unter anderem auferlegt, zum Beispiel sein Maisfeld jede Woche einmal zu begehen, um Wildschäden festzustellen. Nach den Schäden in den Maisfeldern kommen jetzt noch Grünlandschäden hinzu und das könne zu einer endlosen Geschichte werden, wie Anselstetter anmerkte.

Trotzdem Harmonie

Bislang habe man innerhalb der Jagdgenossenschaft die Schäden trotzdem noch gut und harmonisch über die Bühne gebracht, doch wenn es so weiterlaufe, sah Bürgermeister Hermann Anselstetter eine Daueraufgabe auf die Gemeinde zukommen.

Auch Karl Heinz Opel (FW) sprach von einer fatalen Lage für die Landwirte. Er zeigte auch kein Verständnis dafür, dass für die Wildsau eine Schonzeit gelte, wenn sie inzwischen längst zu einer Plage geworden ist. Und Gemeinderat Ottmar Opel (CSU) ergänzte, dass seiner Meinung nach erst die Spitze des Eisbergs erreicht ist, denn die wenigsten Landwirte stellen überhaupt einen Antrag auf Entschädigung eines Wildschadens. Es sei auch ein Irrsinn, was von den Landwirten verlangt werde.

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