Zeugin mit Angstneurose
Die letzte, entscheidende Info sollte eine noch im Casino Angestellte Ex-Kollegin liefern. Die 51-jährige wurde am Dienstag als Zeugin gehört. Die Frau leidet - nicht erst seit Bekanntwerden der vereitelten Überfallpläne - an einer Angstneurose. Im Zeugenstand hatte sie ein Freundin dabei, die während ihrer Aussage ihre Hand hielt.
Zweimal nach dem Kassierzeitpunkt gefragt
Die 51-Jährige bestätigte, dass sie am 16. Juni 2016 vom Handy von Silvia D. eine SMS- Kurzmitteilung mit der Frage, ob die Kassierung schon war. Die Zeugin erklärte, sie habe nicht geantwortet, weil die Herausgabe solcher Informationen ihrem Arbeitsvertrag zuwider laufe. Am selben Tag sei auch Alber D. zusammen mit einem ihr nicht bekannten Mann im Casino erschienen und habe sich erkundigt, ob die Kassierung schon war und wann die nächste sei. Die Zeugin berichtete, das Ausräumen der Geldspielautomaten durch die Kassierer dauere üblicherweise etwa eine Stunde. Die Kassierer transportierten routinemäßig das Geld durch den Hintereingang ab.
Gartenarbeiten als möglicher Vorwand
Fragen der Verteidiger Jochen Kaller und Silvia Wunderle - sie vertreten Alber D. - legen nahe, dass Alber D. versucht haben könnte, seine jetzige Ehefrau aus der Sache herauszuhalten: Alber D., der damals einen Servicevertrag mit dem Casinobetreiber für Arbeiten in den Außenanlagen hatte, habe einen der Kassierer wegen eines Gärtnereinsatzes in einer Bamberger Filiale sprechen wollen. Das könnte ein Vorwand gewesen sein, um den genauen Zahltagtermin zu erfahren und eine unverfängliche Erklärung für Silvia D., warum er nach dem Kassiertermin fragte. Der Prozess wird fortgesetzt.
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