Gemeinderat soll sich Lösungen überlegen Wie geht es weiter mit Prebitzer Wegen?

Von
Der Prebitzer Gemeinderat soll sich bis zur nächsten Sitzung Lösungen für drei Wege in der Gemeinde überlegen. Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

Der Gemeinderat Prebitz hat in der jüngsten Sitzung eine Hausaufgabe bekommen. Er soll sich Gedanken machen über eine Lösung für das weitere Vorgehen bei drei Wegen. Zwei sind in Funkendorf, einer zwischen Losau und Frankenberg. Bei Ortsterminen wurden alle Stellen besichtigt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Weg I: Das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) hat dem Ausbau des Weges vom Glockenturm zum Dorfgemeinschaftshaus in Funkendorf zugestimmt. Die Maßnahme wird im Rahmen der Dorferneuerung im Förderprogramm aufgenommen. Wie Bürgermeister Hans Freiberger informierte, hat das ALE nun eine Kostenschätzung in Höhe von 31 500 Euro abgegeben. Die Maßnahme wird mit 60 Prozent bezuschusst, so dass auf die Gemeinde ein Anteil von 12 600 Euro entfallen würde. Der Weg würde mit zwei Spuren ausgebaut werden. Außerdem würde die Parkfläche vor dem Dorfgemeinschaftshaus gepflastert werden. Auf Nachfrage von Gemeinderat Dieter Rodler nach der landwirtschaftlichen Nutzung der Wege, sagte der Bürgermeister, dass die Wege grundsätzlich so gebaut sind, dass sie dem standhalten.

Weg II: An der Ortseinfahrt nach Funkendorf von Bieberswöhr kommend, geht rechts ein rund 70 Meter langer Schotterweg ab, der seit 20 Jahren besteht. Die Fläche links davon ist bebaut, rechts davon ist unerschlossenes Bauland. Bei einem Treffen mit den Anliegern wurde der Wunsch geäußert, den Weg zu befestigen. Zur Auswahl stehen laut Freiberger ein Vollausbau, eine Asphaltierung oder eine neue Schotterung. „Ein Winterdienst ist hier nur schwer möglich“, so der Bürgermeister. Er teilte mit, dass bei einem Vollausbau gleichzeitig das Bauland – fünf Bauplätze – erschlossen werden müsse. Auch die Installation von Straßenbeleuchtung falle an. Die Kosten würden zu 90 Prozent auf die Grundbesitzer umgelegt werden. Gleichzeitig sprach er sich gegen eine provisorische Lösung aus. Manfred Bäuml, einer der Grundbesitzer, betonte, dass er Erschließungskosten von 90 000 Euro nicht schultern könne. Er geht von anfallenden Kosten in Höhe von 100 000 Euro aus. „Ich bin Rentner und der Grund wird voraussichtlich erst in 15 bis 20 Jahren von den Enkeln bebaut“, gab er zu bedenken. Der Bürgermeister betonte, dass der Weg auf keinen Fall im jetzigen Zustand bleiben werde. „Aber jede Lösung wird Geld kosten“, betonte er.

Weg III: Der Steg auf dem öffentlichen Feld- und Waldweg zwischen Losau und dem zu Speichersdorf gehörenden Frankenberg ist seit Jahren eingebrochen. Die unter dem Steg verlaufenden Wasserrohre waren auseinandergerutscht. Landwirte, die für die Pflege des Weges zuständig sind, hatten mit Silofolie und Schotter versucht den Schaden zu beheben.

Bei Starkregen war der Steg erneut eingebrochen. Die Gemeinde – welche die Sicherheitspflicht hat – hat den Übergang schon vor Jahren deshalb gesperrt. Der Vorgänger-Gemeinderat hatte sich damals schon mit dem Thema befasst, passiert ist seitdem allerdings nichts. Der jetzige Gemeinderat soll jetzt entscheiden, ob der Durchlass nun ganz wegkommen oder lediglich verkleinert werden soll. Auf Nachfrage von Klaus Gräbner teilte der Bürgermeister mit, dass der Weg von den Anliegern genutzt wird. Die Losauer beziehungsweise Frankenberger hätten aber momentan die Möglichkeit, einen Weg „außenherum“ zu nutzen.

Müllablagerungen: In der Augustsitzung besichtigte das Gremium den Tiefen Graben in Funkendorf. In dem Waldgebiet beim Funkenberg waren Bauschutt, Eisen und Brandrückstände auf Gemeindegrund illegal abgelagert worden. Ein Unbekannter hatte dies beim Landratsamt angezeigt und der Kommune ein Bußgeld bis zu 100000 Euro angedroht, sollte der Müll nicht sachgerecht entsorgt werden. Die Firma Regner hat nun den Auftrag zur Entsorgung erhalten, die Arbeiten werden in dieser Woche abgeschlossen werden, teilte der Bürgermeister mit. Die Maßnahme wird von einem Umweltgutachter überwacht. Wie Freiberger mitteilte, sind die Arbeiten im Gelände sehr schwierig, der Müll wird in Behälter getrennt und Bäume ausgeschnitten.

Kindergarten I: Im Engelmannsreuther Kindergarten wurde im Bewegungsraum auf eine Höhe von 1,90 Metern ein zwei Zentimeter starker Prellwandbelang angebracht. Das Sicherheitsbüro der Kirche hatte das Fehlen beanstandet. Kosten: 5894 Euro.

Kindergarten II: Beim Engelmannsreuther Kindergarten fiel im Jahr 2015 Betriebskostenüberschuss in Höhe von 29754 Euro an.

Kanal: An der Abwasseranlage Altencreußen wurden Reinigungsarbeiten, Spülungen und eine TV-Untersuchung durchgeführt. Es fielen Kosten in Höhe von 1056 Euro an. Die dabei festgestellten Schäden sollen nächstes Jahr behoben werden.

Photovoltaik: Mit 6:5 Stimmen befürwortete das Gremium den Antrag der Firma Exico aus Altenkunstadt, einen vorhabensbezogenen Bebauungsplan "Freilandanlage Prebitz" zur Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikange auf Teilflächen der neu gebildeten Grundstücke in Funkendorf aufzustellen. Die Grundstücke befinden sich an der Straße nach Naslitz hinter der Bahnbrücke. "Wir haben bisher überall Freiflächenphotovoltaikanlagen abgelehnt und machen mit einer Zustimmung jetzt ein Fass auf", kritisierte Stefan Ritter, "ich habe damit Bauchweh."

Rechtler: Der Auflösung der Rechtlergemeinschaft Preußling im Rahmen eines freiwilligen Landtausches wurde zugestimmt.

Mitglied I: Der Entschluss, ob die Gemeinde dem Landschaftspflegeverband Weidenberg (LPV) beitritt, wurde auf die nächste Sitzung verschoben. Der Bürgermeister informierte, dass der Landschaftspflegeverband beispielsweise bei Heckenschnitt über das Flurbereinigungsverfahren oder Fördermöglichkeiten auf Antrag aktiv werde. "Wenn wir hier etwas machen, wird das durch den Zuschuss wieder reingeholt", erläuterte Freiberger. Dieter Rodler und Günther Raimund äußerten, dass sie sich mit einer Zustimmung schwertun, solange nicht eindeutig geklärt ist, ob bei einer Mitgliedschaft Beiträge anfallen und in welcher Höhe. Sollte es sich hier um mehrere tausend Euro im Jahr handeln, seien diese im Straßenbau besser eingesetzt, so Rodler. "Wenn ich in der Satzung den Vereinszweck lese, ist für mich klar, dass wir mitmachen", so der Bürgermeister. Christine Diersch appellierte, erst die angedachte Informationsveranstaltung dazu im Oktober abzuwarten und dann erst zu entscheiden.

Mitglied II: Einstimmig befürwortete der Gemeinderat die Mitgliedschaft der Kommune zum Verein „Wirtschaftsband A9/Fränkische Schweiz“. Prebitz ist bereits Mitglied beim Wirtschaftsband, das nun eine neue Rechtsform erhalten soll.

Windeln: Seniorenbeauftragte Anja Stahl fragte an, warum die Gemeinde nicht die vom Landratsamt herausgegebenen Windelsäcke finanziell unterstütze. In Creußen und Schnabelwaid sei dies der Fall. Zwei Euro zahle das Amt selber, einen Euro übernehme die Kommune. "Wir machen momentan schon sehr viel im Kinderbereich, zahlen jährlich 17000 Euro für den Kindergartenbus", argumentierte der Bürgermeister. Diersch gab zu bedenken, dass die Säcke auch für inkontinete Pflegefälle verwendet werden können und hier der Bedarf wesentlich größer sei, als bei Kindern. "Wir sollten Pflegefälle unterstützen", sagte Jana Kraft. Familien mit kleinen Kindern könnten die Kosten selber zahlen. Auch Klaus Gräbner sah das so. "Uns reicht bei einem Enkelkind die reguläre Mülltonne für die Windeln aus", sagte er. Auch Günther Raimund sah die Tonne als ausreichend, wenn der Müll sorgfältig getrennt werde. Es sollen nun Informationen aus Creußen und Schnabelwaid eingeholt werden.

Autor