Erinnerung an die so genannte Machtergreifung vor 80 Jahren Wie Bayreuth Hitler feierte

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler in Berlin an die Macht gehievt. Welche Auswirkungen dieses politische Erdbeben auf Bayreuth hatte, untersucht Kurier-Redakteur Michael Weiser in einer Rekonstruktion der Ereignisse vor 80 Jahren.

 
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„Hitler ist Reichskanzler. Wie im Märchen! Der Alte hat nachgegeben“, notierte Joseph Goebbels damals in seinem Tagebuch. Der Alte, das war Reichspräsident Paul von Hindenburg; er hatte am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt.

In Bayreuth strömten am Tag darauf Tausende von Menschen auf den Luitpold-Platz. Der Balkon des Reitzenstein-Palais war mit einer riesigen Hakenkreuzfahne dekoriert, von dort sprach Gauleiter Hans Schemm zu der Menschenmenge.

Auf dem Luitpoldplatz wuchs an diesem Abend zusammen, was nach Meinung vieler Zeitgenossen ohnehin zusammengehörte: Bayreuth und der Nationalsozialismus. Für Hitler war die Stadt ein Wallfahrtsort. Schon wegen der Familie Wagner. Winifred Wagner war Hitler-Anhängerin der ersten Stunde. Und Hitler erwiderte aufs herzlichste ihre Zuneigung, die Familienanschluss an den Wagner-Clan beinhaltete.

Doch Hitler schätzte Bayreuth nicht nur wegen Wagner. Die Stadt war durch die schon religiös anmutende Art und Weise, wie Wagners ästhetische, künstlerische und politische Vorstellungen dort ausgelegt wurden, zum Weiheort geworden. Eine Melange aus aggressivem völkischen Gedankengut und esoterischer Gralssucherei machte Bayreuth früh zur NSDAP-Hochburg - davon zeugen auch die Bilder aus dieser Zeit.

kat/Foto: Archiv


Die ausführliche Rekonstruktion der historischen Ereignisse von 1933 und den Jahren zuvor lesen Sie in der Mittwochsausgabe (30. Januar) des Nordbayerischen Kuriers.

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