Hitzige Diskussion im Pegnitzer Stadtrat Wer reinigt den Bach in Büchenbach?

In Büchenbach geht es um die Frage, wer künftig den Bach reinigt. Foto: Münch Foto: red

Zu einer hitzigen Debatte kam im Stadtrat wegen eines anscheinend banalen Themas: Es ging um die Verlängerung der Genehmigung für eine Fischteichanlage und die Bachnutzung in Büchenbach.

 
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Bürgermeister Uwe Raab und die Verwaltung waren davon ausgegangen, dass nach einer Versammlung in Büchenbach alle Fragen geklärt seien. Doch Ortssprecher Claus Spieler sah das anders. Die Stadt könne keinen großen Bachreinigungstermin für alle ansetzen , denn eigentlich handle es sich um Stadtgrund.
Also müsste die Stadt dafür sorgen und die Kosten umlegen. Gewünscht sei auch, dass künftig der Fischzüchter den Bach reinigt. Denn er entnimmt ja auch Wasser. Stoppe man die Genehmigung, seien alle Probleme gelöst.

In der Ortschaft brodelt es

Stadtrat Michael Förster (PEG) bestätigte Spielers Eindruck, dass es in Büchenbach weiter brodelt. Die Mehrheit wolle, dass der Fischzüchter den Bach reinigt, „denn der braucht ja das Wasser“. Es herrsche Angst, wie es in Zukunft weiter geht, ob nicht andere Themen leiden.
Raab bat darum, „das Kind im Dorf zu lassen“, weil die Bachpflege nichts mit der Genehmigung zu tun hat.
Manfred Kohl vom Stadtbauamt anerkannte aber, dass die Bachreinigung und die Genehmigung „indirekt verknüpft“ sind, weil eben die Anrainer den Bach säubern müssen.
Claus Spieler wiederholte, es werde hier im Stadtrat unterschwellig suggeriert, dass Friede herrscht. Raab: „Ich weise das zurück!“ Die Stadt komme den Büchenbachern sogar entgegen, weil sie die Kosten nicht umlegt. Man müsse hier zusammenarbeiten und eine Bachreinigung an einem einzigen Tag erreichen, mit rechtzeitiger Information des Fischzüchters. Niemals sei auf das Dorf Druck ausgeübt worden.

"Es war eine vierstufige Abstimmung"

Spieler beharrte aber: Entweder man zahlt, oder man putzt den Bach selbst. Raab antwortete, das sei kein Druck, sondern die Einladung zu Zusammenarbeit.
Spieler entgegnete, bei dem Gespräch Ende April habe keiner zugestimmt „und keiner sagte Nein“; aber Raab werte das einfach als Zustimmung. Der Bürgermeister gab nicht nach: „Es war eine vierstufige Abstimmung gewesen.“ Spieler: „Hat irgendeiner die Hand gehoben?“
Die Stadträte Iris Fuchs, Günter Bauer (CSU), Hans Hümmer und Thomas Schmidt (FWG) plädierten für eine befristete Verlängerung der Genehmigung, um in dieser Zeit noch einmal alles zu klären. Rathausleiter Herbert Lauterbach wandte aber ein, dass man eine auf 20 Jahre angesetzte Genehmigung nicht plötzlich auf ein halbes Jahr reduzieren könne. Doch Hümmer sah da kein Problem. Der Streit betreffe „einen Einzelnen und die Riesenanzahl der Dorfgemeinschaft — „ob da das Recht funktioniert?“ Er sei dort Grundstücksnachbar und kenne noch viele andere Tatbestände, von welchen er jetzt gar nicht reden wolle.
Gegen die Stimme von Hans Hümmer war der Stadtrat am Ende für die verlängerte Genehmigung, aber mit dem Zusatz, frühere ALE-Gespräche weiterzuführen und die Bachsanierung noch in die Dorferneuerung zu nehmen. tk

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