Wechsel an der Spitze der Regierung von Oberfranken Wenning übergibt an Piwernetz

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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (links) bei der Verabschiedung von Wilhelm Wenning und der Amtseinführung von Heidrun Piwernetz als erste Regierungspräsidentin Oberfrankens. Foto: Andreas Harbach Foto: red

„Sie sind ein fränkischer Kosmopolit“. Mit diesen Worten würdigte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann den scheidenden Oberfränkischen Regierungspräsidenten Wilhelm Wenning nach dessen neunjähriger Amtszeit. Am Freitag wurde im Großen Haus der Bayreuther Stadthalle der Wechsel vollzogen – und Wennings Nachfolgerin Heidrun Piwernetz als erste Regierungspräsidentin Oberfrankens in ihr Amt eingeführt.

 
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Herrmann hob in seiner Rede insbesondere auch die menschlichen Qualitäten Wennings hervor. Mit seiner freundlichen und bodenständigen Art habe er ein angenehmes Miteinander geschaffen und die Loyalität seiner Mitarbeiter gewonnen. Mit seinem Einfühlungsvermögen und seinem Talent widerstreitende Interessen zu koordinieren, habe er selbst in schwierigen Situationen einen für alle Seiten annehmbaren Ausgleich ermöglicht.

Der Innenminister erinnerte an Bauprojekte, die mit Wennings Unterstützung realisiert werden konnten. Darunter der Erhalt der Basilika Vierzehnheiligen und der Stadtkirche Bayreuth. Als herausragenden Punkt nannte Herrmann die Wiedereröffnung des Richard-Wagner-Museums in Bayreuth. Im staatlichen Hoch- und Straßenbau wurden in Oberfranken in den vergangenen neun Jahren 1,3 Milliarden Euro verbaut.

Abschiedsrede

In seiner Abschiedsrede zeigte Wenning auf, dass sich das Thema Asyl wie ein roter Faden durch seine Beamtenlaufbahn zog. Von seinem ersten Tag im Jahr 1979 am Verwaltungsgericht Ansbach an bis zum heutigen Tag bei der Regierung von Oberfranken war er mit dem Asylrecht befasst. Das Verwaltungsgericht Ansbach war damals für Asylverfahren in ganz Deutschland zuständig. Wenning bezeichnete sich selbst als eine „etwas altmodische Spezies Beamter, der die Einstellung vertritt, dass die Öffentliche Verwaltung an Recht und Gesetz gebunden ist.“ Dies werde offensichtlich nicht mehr überall so gesehen.

"Eine ausgesprochene Freude“

Seine neun Jahre währende Amtszeit in Bayreuth bezeichnete Wenning als Höhepunkt seiner Laufbahn. Gerne erinnerte sich der gebürtige Mittelfranke an seine Tätigkeit als Stiftungsratsvorsitzender der Oberfrankenstiftung: „Ich gebe gerne zu: Das war eine ausgesprochene Freude.“ Unter Wennings Vorsitz wurden 3000 Bewilligungen für kulturelle und soziale Zwecke beschlossen und 220 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Dies wird künftig zu den Aufgaben von Heidrun Piwernetz zählen. Die künftige Regierungspräsidentin erinnerte daran, dass sie vor 28 Jahren schon einmal ihren Dienst bei der Regierung von Oberfranken angetreten habe. Die gebürtige Bayreutherin hatte hier ihre juristische Laufbahn begonnen. Nun kehre sie zurück in „eines der schönsten Ämter, das der Freistaat Bayern zu vergeben hat, und in eine attraktive lebens- und liebenswerte Region mit einer hohen Dichte an materiellem und immateriellem Weltkulturerbe“. Ihr Amt trete sie an „mit dem Willen, eine gute Zukunft für meine Heimat, das Schatzkästlein Oberfranken mitzugestalten“.

Wichtige Ziele

Als wichtige Ziele nannte Piwernetz den Ausbau der Infrastruktur, die Unterstützung der Digitalisierungs-Offensive im Verbund mit Finanzministerium, IHK und HWK, die Umsetzung der Projekte der Nordbayern-Initiative sowie den Ausbau der gutnachbarschaftlichen Beziehungen zu Tschechien.

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