Algen behindern Sicht für Taucher - Keine Hinweise auf Beziehungstat Weiterhin keine Spur von Vermissten am Kiesibeach in Pressath

Von Udo Fürst

Verzweifelt sitzen die von einem Kriseninterventionsteam betreuten Angehörigen am Montag vor dem Wasserwachtgebäude am Rande des Kiesibeach, wie der künstlich angelegte, bei der Bevölkerung sehr beliebte Weiher genannt wird. Sie hoffen immer noch, dass die beiden Vermissten, ein 29-jähriger Pressather und der vierjährige Sohn seiner Lebensgefährtin, lebend gefunden werden. Die beiden waren am Sonntag von einem Badeausflug nicht zurückgekehrt.

 
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Dass die Vermissten noch lebend gefunden werden, gilt am Tag darauf als sehr unwahrscheinlich. „Wenn sie noch im Wasser sind, ist das sehr, sehr fraglich“, sagt Werner Stopfer, der Einsatzleiter der Polizei, vorsichtig. Am Sonntagabend hatte man am Ufer einige Kleidungsstücke, das Handy und einen Schlüsselbund des 29-Jährigen gefunden. Auch das Auto des Pressathers, ein Opel Meriva, stand noch auf dem Parkplatz vor dem Strandbad.

Algen und Wasserpflanzen behindern Sicht

Noch am Abend begann eine großangelegte Suchaktion mit insgesamt 380 Einsatzkräften von Wasserwacht, Bayerischem Rotem Kreuz, Feuerwehr, THW und Polizei. Neben dem Ufer und  dem Badesee durchsuchten die Helfer bis gegen 5.30 Uhr auch einen angrenzenden Fischweiher – ohne Erfolg. Ein großes Problem dabei: Die Sicht der Taucher wurde durch Algen und  Wasserpflanzen in dem etwa vier Meter tiefen Gewässer stark behindert.

Rettungshundestaffeln aus dem Bayerischen Wald und aus Weiden, der Rettungshund eines Privatmanns und ein für die Wasserrettung speziell ausgebildeter Suchhund der Polizei durchkämmten jeden Quadratmeter. Als die Einsatzkräfte nach der stundenlangen Suche zu erschöpft waren, wurde die Aktion in den frühen Morgenstunden abgebrochen.   

Am frühen Montagnachmittag schlugen zwei speziell ausgebildete Suchhunde unabhängig voneinander in einem Teilbereich des Weihers an. Tatsächlich entdeckten Spezialisten der Wasserwacht mit einem  Sonargerät zwei Gegenstände unter Wasser, die sich aber nicht genau definieren ließen. Das war das Startzeichen für die mehr als ein Dutzend Taucher von Wasserwacht und Deutscher Lebensrettungsgesellschaft, die daraufhin diesen Bereich absuchten.

Gerüchte in Pressath

In Pressath kursierten am Montag Gerüchte, nach denen auch eine Beziehungstat im Raum stehen könnte. Das aber wollte Werner Stopfer, der Leiter der Polizeiinspektion Eschenbach, nicht bestätigen. „Man darf zwar nie etwas völlig ausschließen. Aber die Vernehmungen sind völlig unauffällig geblieben.“ Derzeit gehe man von einem Unfall aus.

In der Oberpfalz hat es am Wochenende bereits zwei Badetote gegeben. In Sinzing wurde am Samstag die Leiche eines 60-Jährigen aus der Donau gezogen. Am Freitagabend ertrank ein 17-Jähriger in einem Weiher in Bruck im Landkreis Schwandorf.