Investor aus Düsseldorf will für 50 Millionen Euro in der Glocke bauen - Parallel läuft Bau der neuen Spedition Wedlich-Areal ist verkauft

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Das Areal der Spedition Wedlich in der Ludwig-Thoma-Straße (Bildmitte) ist verkauft. Der Düsseldorfer Projektentwickler Gerch Development will hier 50 Millionen Euro investieren. Foto: Archiv Foto: red

Jetzt passt ein Puzzle-Teil zum anderen: Das Areal der Spedition Wedlich in der Ludwig-Thoma-Straße ist verkauft. Ein Düsseldorfer Projektentwickler hat die 22.800 Quadratmeter große Fläche gekauft und will dort nach eigenem Bekunden rund 50 Millionen Euro investieren. Der Verkauf war Grundlage für den Neubau der Spedition und des Logistikzentrums auf dem Gelände der ehemaligen Markgrafen-Kaserne.

 
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Eines bedingte immer das andere, sagt Christian Wedlich, Geschäftsführer der Spedition Wedlich, am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung. Erst einmal musste der Bebauungsplan für das Speditions-Grundstück in der Glocke stehen, dann habe man auch an Investoren denken können. Im März vergangenen Jahres, sagt Wedlich, wurde das Bebauungsplanverfahren eingeleitet, Ende November werde der Plan rechtskräftig. "Die ursprüngliche Idee war, fünf Gebiete aus dem Gelände zu machen und auch mit fünf verschiedenen Investoren zu arbeiten. Einen großen Investor, der alles nimmt, hatten wir gar nicht im Fokus", sagt Wedlich. Der Plan war, das Gelände mit einem Studentenwohnheim, einen Seniorenwohnheim, Reihen- und Doppelhäusern sowie mit Stadtvillen zu bebauen.

Statt fünf Investoren für kleine Teile kommen zwei, die alles wollen

Doch es hätten nicht fünf Investoren für die kleinen Teile angeklopft, "es kamen sogar zwei, die alles nehmen wollten". Mit einem, der auch noch einen fränkisch angehauchten Namen hat, obwohl er aus Düsseldorf kommt, hat Wedlich sich auf den Kauf geeinigt: die Gerch Development GmbH aus Düsseldorf. "Wir haben den Kauf vergangene Woche notariell verbrieft." Der Plan des Projektentwicklers sei eng angelehnt an die ursprüngliche Planung: "Reihenhäuser, Studentenwohnen, aber auch Penthouse-Wohnungen. Insgesamt eine gute Mischung, wie ich finde", sagt Wedlich.

Überwiegend Wohnen

Eine "überwiegend wohnwirtschaftliche Nutzung" wolle man auf dem Gelände anstreben, auf dem derzeit noch die Fahrzeuge der Spedition ihre Hauptanlaufstelle in Bayreuth haben, heißt es in einer Mitteilung der Gerch Development, die erst vor wenigen Wochen von Mathias Düsterdick und Christoph Hüttemann gegründet worden war. Mathias Düsterdick wird in dem Schreiben mit den Worten zitiert: "Projektentwicklungen in B- und auch C-Städten werden immer interessanter, da die Nachfrage der Endinvestoren in den A-Städten bei weitem nicht gedeckt werden kann. Zudem gibt es in wirtschaftlich gut situierten Städten wie Bayreuth immer eine entsprechende Nachfrage nach modernen und marktkonformen Neubauflächen." Erst vor wenigen Tagen hat die Gerch GmbH in Stuttgart das IBM-Gelände gekauft, nach Wedlichs Worten stehen weitere Flächen auch in Bayern kurz vor dem Ankauf.

Im Spätherbst 2016 soll es losgehen

Was den zeitlichen Ablauf angeht, rechnet Wedlich damit, dass der bisherige Sitz der Spedition in der Ludwig-Thoma-Straße bis Spätsommer nächsten Jahres frei ist. "Bis zum Spätsommer dürfte der Abbruch abgeschlossen sein. Ist das Gelände frei für die Erschließung. Denn unter anderem muss ein neuer Kanal verlegt werden." Die Bauanträge für den Neubau der Spedition, speziell der Umschlaghalle mit Büroanbau, liegen im Rathaus vor. "Wir bauen bereits das ehemalige Kasino um, in das die Verwaltung einziehen wird." Wasser, Strom, Glasfaserkabel seien verlegt worden, "denn wir waren ja von allen Medien abgeschnitten. Die Umschlaghalle, für deren Bau Vorbereitungen laufen, müsste "innerhalb von fünf Monaten stehen", sagt Wedlich. "Dann können wir im Sommer nächsten Jahres unseren Umzug planen." Der Verkauf des bisherigen Stammsitzes "ist für die weitere Entwicklung ein wesentlicher Faktor. Gut, dass wir da jetzt auf der Zielgeraden angekommen sind", sagt Wedlich.

Über den Kaufpreis für das Grundstück haben Wedlich und der Projektentwickler Stillschweigen vereinbart. 

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