Wasserschaden im Kunstmuseum

Von Christina Holzinger

Wegen eines Wasserschadens sind offenbar schon seit Samstag, wie erst am Freitag bekannt wurde, einige Gebäudeteile des Kunstmuseums gesperrt. Betroffen sind die Ausstellung des Künstlers Paul Eliasberg im zweiten Stock und die Tabak-historische Sammlung der British American Tobacco (BAT) im ersten Stock. Bis wann die Räume wieder zugänglich sind, wird sich am Montag herausstellen, wenn das Hochbauamt die Feuchtigkeit im Boden misst.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Noch immer feuchte Wände

Auch fast eine Woche nach dem Wasserrohrbruch im Kunstmuseum Bayreuth liegt in den Ausstellungsräumen im zweiten Obergeschoss noch immer ein kalkig-staubiger Geruch in der Luft. Ockerfarbene Flecken an der Decke und den Wänden in den Ausstellungsräumen mit Aquarellen und Zeichnungen des Künstlers Paul Eliasberg sind deutliche Zeichen des Wassers, die sich am vergangenen Wochenende durch die Decke gedrückt haben muss.

Bereits Sonntag endeckt

Wie nun bekannt wurde, entdeckten Mitarbeiter am frühen Sonntagnachmittag die Pfützen, die sich im ersten und zweiten Obergeschoss des Renaissance-Teils des Gebäudes gebildet hatten. Sie alarmierten die Feuerwehr, wischten das Wasser weg und brachten die Bilder der Ausstellung „Seelenlandschaften“ – die erst vor zwei Wochen eröffnet wurde – in Sicherheit. Schnell war klar: Das Wasser drang vermutlich aus einem Rohr, „das Kondenswasser der Klimaanlage abtransportiert“, wie Joachim Oppold, Pressesprecher der Stadt Bayreuth, sagt.

Keine Exponate beschädigt

Besonders schlimm trafen es die Tabak-historische Sammlung der BAT im ersten Stock und die Eliasberg-Ausstellungsräume im Stockwerk darüber. Wasser drang in einem der Ausstellungsräume durch die bemalte Balkendecke mit Renaissance-Muster, deren Bretter sich nun stark wellen. „Ob wir die Decke jemals wieder glatt bekommen, weiß ich leider nicht“, sagt Museumsleiterin Marina von Assel. Hinter einem der Bilder – dem Aquarell „Avril 1964“ - ging ein Rinnsal hinab und beschädigte den Rahmen des Bildes. „Hätten unsere Mitarbeiter nicht so schnell reagiert, wäre mehr beschädigt worden“, sagt von Assel.   

Stuckdecke erschwert die Arbeit

Im Raum der Tabak-historischen Sammlung - dem ehemaligen Zimmer des Oberbürgermeisters zu Rathaus-Zeiten - „ging ein richtiger Wasserfall runter“. Tellergroße Wasserflecke an den Wänden und der Stuckdecke erinnern daran. Die Mitarbeiter hatten die Sammlung mit der Entdeckung des Wasserschadens „unverzüglich in ein Nebenraum gebracht“, weshalb keine Exponate beschädigt wurden. Gerade diese Stuckdecke werde das Trocknen zusätzlich erschweren: „Stuck besteht aus Gips und der nimmt viel Feuchtigkeit auf.“ Doch wenn dieser Gips zu schnell getrocknet werde, würde er bröckeln.

Gutachten steht aus

Nachdem das Wasser nun zumindest oberflächlich getrocknet ist, soll nun am Montag untersucht werden, wie viel davon in Zwischenräume zwischen der Decke dringen konnte. „In den Zwischenräumen ist Blähton“, sagt von Assel. Aus diesem Grund seien die Wasserflächen auch ockerfarben. Das Hochbauamt soll durch Bohrungen nun herausfinden, wie feucht der Blähton ist. Zudem wird der Boden entfernt, damit die Masse mit getrocknet werden kann. „Die Trockenmaschinen werden den Betrieb aber nicht weiter stören“, sagt von Assel. Ziel sei es, einige der Räume wieder für die Besucher zugänglich zu machen. Die Stadt hat bereits einen Gutachter geschickt und die Versicherung informiert, wie Oppold sagt.

Info:

Bis die Bauarbeiten abgeschlossen sind, können die restlichen Ausstellungsräume, darunter die Rauminstallation von Brian O’Doherty und die Räume des Kunstvereines kostenfrei besucht werden.  Die inklusive Führung am Samstag, 1. Juli, um 14.20 Uhr findet statt. Jedoch fällt die öffentliche Führung am Samstag, 1. Juli, um 11 Uhr mit Beatrice Trost aus.  

Bilder