Das Problem Bad Bernecks ist ein Entschluss, der schon lange zurückliegt. Damals hatte sich der Stadtrat entschieden, einen neuen Hochbehälter samt UV-Anlage zu bauen und seine Quellen neu einzufassen. Obwohl es wirtschaftlicher gewesen wäre, sich der Benker Gruppe anzuschließen, die die Haushalte südlich der B 303 versorgt. Der Grund: Das Wasser der Benker Gruppe ist deutlich kalkhaltiger als das der Bad Bernecker Quellen. Und damit deutlich unattraktiver. Diese Entscheidung hatte ihren Preis: Die Menschen, die aus stadteigenen Quellen versorgt werden, zahlen 3,65 Euro pro Kubikmeter Wasser. Die Menschen, die ihr Wasser von der Benker Gruppe bekommen, 1,67 Euro.
Emtmannsberg: 2,30 Euro
Ganz billig ist das Wasser in der Gemeinde nicht, sie gehört aber auch nicht zu den teuersten. Grund für diese Mittelstellung ist, dass in Emtmannsberg zwar Investitionen im Wasserbereich nötig waren, diese aber schon einige Zeit her sind: In den 90er-Jahren wurde Hauendorf angeschlossen, um die Jahrtausendwende Oberölschnitz, 2002 dann Reuthaus. Dazu kam 1998 eine Druckerhöhungsanlage am Hochbehälter. Diese Investitionen werden nun nach und nach abgeschrieben.
Heuer kommt allerdings ein dicker Brocken auf die Gemeinde zu: Der Hochbehälter muss neu gebaut werden. 570 000 Euro sind eingeplant, ob sie über Gebühren oder über Beiträge umgelegt werden, ist noch nicht klar. „Das können wir erst entscheiden, wenn wir die konkreten Berechnungen vorliegen haben“, sagt Bürgermeister Thomas Kreil.
Speichersdorf: 0,91 Euro
Spitzenreiter unter den befragten Kommunen ist Speichersdorf. Weil die Gemeinde im Vergleich zu anderen Kommunen einen immensen Vorteil hat: Rosenthal. „Rosenthal verbraucht alleine 30 Prozent des Wassers“, sagt Bürgermeister Manfred Porsch. „Davon profitieren auch die Kleinabnehmer, weil sich Fix- und Lohnkosten für sie deutlich verringern.“ Es ist das Gegenmodell zu Bad Berneck, wo der sinkende Wasserverbrauch die Gebühren für den Einzelnen verteuert.
Zudem habe die Gemeinde, wenn Kanalisationsmaßnahmen durchgeführt wurden, immer gleich das Rohrnetz mit ausgebaut. „Heuer stehen aber wieder größere Investitionen ins Netz an“, sagt Porsch. Es könne also sein, dass der Preis sich noch in diesem Jahr erhöhe. „Beim Wasserpreis ist es immer ein auf und ab, je nachdem, ob Investitionen nötig sind oder nicht.“
Hintergrund: Am heutigen Sonntag ist der Weltwassertag. Aus diesem Anlass betrachten das Thema den ganzen Tag lang.
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