37. Internationale Kunstausstellung des Hollfelder Kulturvereins Kulturfreunde stellen aus

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Hollfeld, Wittauerhaus, Yvonne Steiner, "Terrior Allemande". Foto: Andreas Harbach Foto: red

In der 37. Internationalen Kunstausstellung der Hollfelder Kulturfreunde werden in diesem Jahr 54 Arbeiten von 23 Künstlern gezeigt. Ausgewählt wurden sie aus 60 Einreichungen von einer aus Robert Siebenhaar, Axel Krüger und Heike Rongstock bestehenden Jury. Wenn sich das Motto „Was ihr wollt“ auf die Vielfalt der Stile und Materialien sowie die Bandbreite der Motive bezieht, dann wurde es gut gewählt.

 
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Ein Teil der Ausstellung ist im Wittauerhaus am Hollfelder Marienplatz zu sehen, der andere Teil befindet sich im Wehrgang von Schloss Freienfels. Das handwerkliche Können der Künstler ist in der überwiegenden Zahl der Fälle hoch. Verblüffend, wie genau Andrea Imwiehe aus Bremen in ihrer Serie „Altkleider“ den Faltenwurf eines Mantels, einer Bluse oder eines Rocks darstellen kann. „Ich will das Alltägliche, die kleinen Dinge in den Mittelpunkt stellen, an denen die Erinnerung hängt“, steht auf einem Zettel an der Wand. Nicht nur bei ihren Werken hängen solche. Eine hübsche Idee , die Künstler selbst in wenigen Sätzen über ihre Arbeiten sprechen zu lassen.

Verwischte Farbschleier

Meistens werden von jedem Teilnehmer zwei Werke ausgestellt. Dabei hätte man sich von manchen durchaus noch einiges mehr gewünscht. Wie etwa von Jae-Eun Jung aus Südkorea, die mit dem Kunstpreis der Sparkasse Bayreuth ausgezeichnet worden ist. Als würde eine Nebelwand ihre Gemälde überziehen, wirkt ihr zarter Farbaufstrich in Weiß, Grau und Pastelltönen. Sie wolle dem Charakter und der Atmosphäre eines Raumes nachspüren, sagt sie über ihre Kunst. Weil alle Gegenstände, selbst Schuhe und Wartestühle Spuren von Menschen hinterließen.

Kunstwerk aus 820 Teebeuteln

Mit seinen Ölbildern durchbricht Ulrich Köditz die sonst so gerne in der Landschaftsmalerei wiedergegebene Idylle. Als würde sie die Natur unter dem Vergrößerungsglas betrachten, gestaltet Monika Jährig ihre Arbeiten. „Was ihr wollt“, der Titel der Ausstellung, ist von Monika Meinold, aber eigentlich von Shakespeare ausgeliehen. Meinolds quadratische Graphit-Zeichnungen lassen sich drehen und von allen vier Seiten betrachten. Überhaupt fallen einige Ausstellungsteilnehmer durch witzige Ideen auf: So hat zum Beispiel Ursula-Maren Fitz zwei rechteckige Flügel aus 820 Teebeuteln und antiken Uhren entworfen. Lustig ist auch die Idee von Yvonne Steiner aus Bayreuth, aus Kaffeeflecken Kunstdrucke zu entwerfen. Die Flecken bilden immer die gleichen Muster. Steiner verändert sie aber mit schwarzer Tinte und Tusche jedes mal anders. „Am spannendsten sind die Fehler, die dabei entstehen. Man muss sie ausbessern, weil man Tusche nicht wegradieren kann.“ Ungewöhnlich ist auf alle Fälle auch das, was sich Verena Rempel aus Höchberg ausgedacht hat: Aus fotografierten Formen, die sie mit Finger und Händen bildet, entwirft sie ganze Landschaften.

Plastiken aus Beton

Papier, Filz, Beton – aus diesen sind die wenigen plastischen Arbeiten in der Ausstellung. In ihren Collagen arbeitet Patricia Bennett aus Hollfeld ebenfalls mit Zeitungspapier, das sie immer wieder überklebt und übermalt. Sie ist wie Gabriele Stolz aus München weitere Kunstpreisträgerin der Schau, die noch bis 11. Oktober geöffnet ist.

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