1996 dann doch der Wechsel im „gegenseitigen Einvernehmen“. Ins Einwohnermeldeamt, wo er bis zu seinem Gang in den Ruhestand tätig war. Längst ist das Zerwürfnis mit Manfred Thümmler ausgeräumt. „Er hat mir mal gesagt, er habe damals Informationen falsch eingeschätzt. Wir haben wieder eine gute Partnerschaft, gerade in den letzten Jahren seiner Amtszeit hat das Verhältnis wieder gepasst, da hat er mir zugehört, hat sich um Wünsche gekümmert, hat einem echt geholfen.“
Was Horst Imhof freut(e):
In seinen knapp 20 Jahren im Einwohnermeldeamt hat Imhof nur Positives erlebt. Zumindest mit seinen Mitarbeitern: „Wir haben immer alles im Team gelöst, da hat keiner sein Ego in den Vordergrund gestellt.“ Über mangelnde Unterstützung konnte er nie klagen, sagt er. Und nur so sei auch das Pensum zu bewältigen gewesen. Auch sein eigenes. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen, ich habe nie um 17 Uhr Schluss gemacht, wenn der Bedarf da war.“
Ganz im Gegenteil. Da waren Passanträge, die auch mal samstags bearbeitet werden mussten, da wartete schon auch mal der Bus am Grenzübergang gen Italien und die Übergabe fand in Salzburg statt.“
In der Bilanz kann Imhof nicht klagen. Vor allem nicht, wenn es um das Thema Rentenanträge geht. So um die 5000 Stück hat er bearbeitet. Hat nicht wenigen Menschen dabei auch klargemacht, dass sie überhaupt einen Rentenanspruch haben. Das mündete in Dankesbriefen. Etwa von einem früheren Zwangsarbeiter in Russland oder von einem Pegnitzer, der inzwischen in Australien lebt. Imhof: „Ich habe mir die Probleme anderer immer zum eigenen gemacht und versucht, eine Lösung zu finden.“ Auch dann, wenn es ihm nicht so gut ging – „ die paar Tage, an denen ich krankgeschrieben war in all den Jahren ...“
Was Horst Imhof ärgert(e) II:
So viel des Lobes, so viel des Dankes. Aber da ist die andere Seite. „,Da oben’ wurde unsere Arbeit noch nie so richtig geschätzt“, sagt Imhof. Und meint damit in erste Linie das Rathaus und dessen Chefetage. Auch nicht der Einsatz bei den unzähligen Wahlen, die Imhof verantwortlich zu organisieren und zu leiten hatte. Von der oft verzweifelten Suche nach Wahlhelfern – „die Gründe für Absagen sind oft echt der Wahnsinn“ – bis zum Stress am Wahlabend selbst, wenn nicht selten die Auszählung für drei, vier Wahlgänge anstand. Dennoch fällt Imhofs Fazit am Ende gut aus: „Es hat immer alles gepasst, es gab nie im Nachhinein Probleme.“
Was Horst Imhof ärgert III:
Wie gesagt: Er hat unter vier Bürgermeistern „gedient“. Drei waren im Vorfeld ihrer Regentschaft Beamte, sagt er. Und meint damit Christian Sammet, Konrad Löhr und Manfred Thümmler. Der aktuelle Bürgermeister, SPD-Mann Uwe Raab, ist der letzte, mit dem er es zu tun hatte. Und da kommt wieder der Ärger bei dem 64-Jährigen hoch. Hatte er doch nach dessen Wahl zum Beispiel den Auftrag, alle Neubürger der Stadt ausfindig zu machen. Damit diese angeschrieben und zu einem Empfang eingeladen werden konnten – „und das mitten in den Vorbereitungen zu einer Doppelwahl. Die Briefe gingen dann übrigens vier Wochen später raus ...“ Was ihm noch wesentlich mehr stört: Seit Monaten hatte er im Rathaus mitgeteilt, wann er in Ruhestand zu gehen gedenkt. Um der Verwaltung die Chance zu geben, einen Nachfolger zu benennen, den er einarbeiten kann. Doch erst im Februar fiel da eine Entscheidung. „Dann eben nicht“, sagte sich Horst Imhof. Und will jetzt seinen Ruhestand genießen.