Seine Bemühungen sind nicht vergebens. Dass die in die Jahre gekommene Fichte zunehmend Freunde findet, ist bereits amtlich: Der Anteil der Tanne am Baumbestand in der Region stieg von 0,5 Prozent (2002) auf 1,1 Prozent (2012). Aber es dürfen gerne noch ein paar Freunde mehr sein.
Interview mit einer Prinzessin
Beruflich ist sie mit einem 40-Tonner unterwegs, aber heute ist sie die Waldprinzessin: Manja Rohm aus dem Landkreis Roth. Die 27-Jährige, die sonst auf dem elterlichen Biomassehof mitarbeitet, ist die Zierde eines Termins von Landwirtschaftsamt und Waldbauern im Wald bei Wasserknoden, in dem es um die Zukunft des Waldes geht - stilecht mit Krönchen und Zepter aus Holz. Und angenehmem fränkischen Akzent.
Wie wird man Waldprinzessin?
Waldprinzessinen kamen bisher fast immer aus Ober- oder Niederbayern, aber eigentlich noch nie aus Mittelfranken. Und die Forstbetriebsgemeinschaft, mit der wir zusammenarbeiten, hat mich gefragt und vorgeschlagen. Die endgültige Wahl fällte dann der Ausschuss des Bayerischen Waldbesitzerverbandes.
Welche Voraussetzungen muss eine Waldprinzessin mitbringen?
Man darf kein Laie sein, am besten ist, man bringt berufliche Vorkenntnisse mit. Und die Einstellung zum Wald wird in einer Art Bewerbungsgespräch geprüft. Wenn man da zum Beispiel sagt: Den Wald sollte man einfach liegenlassen wie er ist, kommmt das nicht gut an. Und man darf keine Hemmungen haben, vor einer großen Menschengruppe frei zu sprechen.
Wie sieht der Zeitaufwand für eine Waldprinzessin aus?
Das ist sehr unterschiedlich. Im Herbst und Winter sind es mehr Termine, in der Regel einer pro Woche. ich bin jedenfalls seit August 2015, seit ich Waldprinzessin bin, rund 8000 Kilometer mit dem Auto nur in dieser Funktion gefahren.
Wie sieht Ihre bisherige Beziehung zum Fichtelgebirge aus? Vielleicht hier Ski fahren gelernt?
(Lacht): Nein. Aber wir waren schonmal zum Holzhächseln in der Nähe von Gefrees.