Wahlplakate: SPD-Nachwuchs wehrt sich

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Julian Seiferth, Kreisvorsitzender der Jusos in Kulmbach, nimmt seine Parteigenossen in Schutz. Foto: red Foto: red

Als die ersten Plakate zum Bundeswahlkampf in Kulmbach hingen, waren sie schon beschmiert. Mittlerweile ermittelt die Kriminalpolizei in Bayreuth.

 
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Vor Kurzem sind in der Stadt Kulmbach vor allem Wahlplakate von CSU und AfD mit schwarzer Farbe besprüht worden. Die AfD erstattete Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei. Einen konkreten Verdacht hat diese noch nicht. "Die Kripo ermittelt, aber neue Erkenntnisse haben wir derzeit keine", sagte ein Polizeisprecher am Montag auf Nachfrage des Kuriers. Wegen der Sachbeschädigung seien zwar Hinweise eingegangen, aber der oder die Täter seien noch nicht gefunden worden.

Gerüchte in sozialen Medien

Die Jugendorganisation der SPD weist indes in einer Mitteilung Gerüchte zurück, sie sei an der Sachbeschädigung beteiligt gewesen. Diese Beschuldigungen seien in sozialen Medien aufgetaucht, sagte der Juso-Kreisvorsitzende Julian Seiferth dem Kurier. "Das sind Leute, die ich nicht persönlich kenne, daher weiß ich nicht, woher das genau kommt. Wir waren das jedenfalls nicht."

Undemokratisches Verhalten

Anscheinend solle die Sache den Jusos in die Schuhe geschoben werden. Doch die verbitten sich solche Spekulationen, wie sie in einer Mitteilung schreiben. "Kein Mitglied der Kulmbacher Jusos hat sich an irgendeiner dieser Aktionen beteiligt. Wir verurteilen diese Aktionen und wollen nichts mit Kriminellen zu tun haben." Denn wer seine Ideen und Ideale nicht innerhalb der rechtsstaatlichen Ordnung ausdrücken könne, sei kein Demokrat. "Diese Sicht haben wir auch den Geschädigten mitgeteilt, mit denen wir uns wenigstens in dieser Hinsicht einig sind", so Seiferth, der von einem Gespräch zwischen dem Oberbürgermeister und SPD-Ortsvereinsvorsitzendem Ingo Lehmann berichtet.

Fremdes Eigentum tabu

Für Lehmann ist das kein Grund zur Aufregung. Er bekräftigt gegenüber dem Kurier: "Die Jusos machen so etwas nicht. Da ist jedem klar, dass man fremdes Eigentum nicht beschädigen darf." Der Vandalismus nehme leider immer mehr zu. Auch von der SPD seien Plakate umgeschmissen oder gestohlen worden. Damit müsse man mittlerweile in jedem Wahlkampf rechnen.

Kein fairer Umgang

Dass von der CSU Verdächtigungen in Richtung der Jusos geäußert worden seien, verneint CSU-Bundeswahlkreisgeschäftsführerin Susanne Kraus. "Das würde sich keiner erlauben." Die CSU habe allerdings wegen der beschmierten Plakate Anzeige erstattet. "Denn das ist keine faire Art mit dem politischen Gegner umzugehen." Die beschädigten Plakate seien mittlerweile ausgetauscht und überklebt worden und die Schmierereien hätten nachgelassen. Viel mehr als der wirtschaftliche Schaden ärgere sie der respektlose Umgang mit der Arbeit der Ehrenamtlichen, so Kraus. Was sie in ihrer Freizeit leisteten, werde willkürlich zerstört. "Das ist einfach nicht in Ordnung."

 

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