Michael Zöllner hat am Campus in Münchberg die Studenten über Monate angeleitet. Ergebnis: Zu Wagner führen erkennbar viele Wege, über Soundinstallationen ebenso wie über Schaubilder zu seiner Geschichte. Jennifer Munzert arbeitet mit Bildern, kurzen Texten und roten Fäden - und wirft so in ihrer Installation "Wer ist der Gral?" eine Begriffsgeschichte von Parzival, der Tafelrunde und dem Gral an die Wand. Sehr erhellend!
Wagners Reisefuror
Wie sehr Wagner in Bewegung war, zeigen Marisa Franz und Xenia Staubach, die Datensätze über die Reisen des unsteten Genies angelegt haben. Wohin diese Reisen führten, mit welchen Vehikeln Wagner reiste, wie ein Geschwindigkeitsvergleich von damals mit heute ausfiele - das kann man an ihren Stationen herausfinden. Und Wagners Reisemühsal ganz entfernt nachempfinden, indem man am Steuerrad dreht. Es muss gar nicht immer Elektronik im Spiel sein. Melanie Würdinger arbeitet mit Fäden, mit Skalen und Nägeln, um die man die die Fäden wickeln kann: So entsteht mit einfachen Mitteln eine Graphik, die belegt, was welchen Besuchern wie gut gefallen hat.
Es dürften ein paar Erklärungen mehr sein
Ein Schatz lustiger, skurriler und beinahe tragischer Geschichten verbirgt sich hinter dem Projekt Wagner recollected der Dozenten Claudia Siegel und Kilian Steinbach. Wagner-Fans steuerten persönliche Erinnerungsstücke an Wagner und ihre Wagner-Begeisterung bei. Zeige deinen Wagner!
Wie ein Engländer sich in eine erkennbar fixe Idee von einem angeblich frühen Foto von Wagner verrannte, was Wagner-Eier mit Rettung aus höchster Not zu tun haben: In der Ausstellung kann man das erfahren. Zumindest auf Nachfrage: Mitunter vermisst man Erklärungen. Nicht vollkommen und schon gar nicht ohne Lücken, diese Ausstellung - und doch bemerkenswert.
INFO: Zu sehen bis 30. Mai. Am Freitag, 26. Mai, steigt dort mit Piano-Begleitung "Reingold. Hringurinn víkinga", oder: Wagners Tetralogie als Wikingergeschichte ganz neu erzählt. Beginn ist um 20 Uhr.