Sogar die Namen dürfen verwendet werden
Zink warnte bei der Informationsveranstaltung des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums davor, allzu sorglos mit kostenlosen Diensten umzugehen. Auch Whatsapp habe seine Tücken. Denn alle kostenlosen Messaging-Dienste hätten ihre Nachteile. Snapchat gaukelt den Usern vor, dass sich die Dateien selbst zerstören. 100 Millionen aktive Nutzer gibt es derzeit. Doch es ist einfach, die Fotos zu kopieren. Und mit der Nutzung von Snapchat räumt jeder User dem Dienst ein, dass alle Bilder und Videos verwendet werden können – egal für was. Sogar die Namen dürfen genannt werden.
Im Internet tummeln sich allerdings nicht nur Erwachsene, die sich an Kinder ranmachen. Auch Rechtsextreme und politisch extreme Gruppierungen machten sich das Internet, die Messenger-Dienste, Facebook und Co. zunutze, erklärte Susanne Ehmann, Informatik-Expertin am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium. Im Internet sei immer Vorsicht geboten. Ehmann zeigte, wie man auf Whatsapp Personen, deren Handynummer man kennt, ausspionieren kann. Ganz legal. Und schon hat man ein umfassendes Nutzerprofil, wer, wann, wie lange appt.
Personen werden verleumdet und bloßgestellt
Im Internet wird gemobbt, beleidigt, schikaniert. Personen werden verleumdet oder bloßgestellt. Und manchmal kann auch schon der Ausschluss aus bestimmten Gruppen Cybermobbing oder der Anfang von Cybermobbing sein.
Gegen solche Vorkommnisse werden am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium Medienscouts ausgebildet. Sie engagieren sich in der Prävention, wollen aufklären, jüngeren Schülern helfen. Patrick Zahl (16) ist seit zwei Jahren Medienscout. „Ich möchte gerne jüngeren Schülern helfen. Man kann sich an uns Medienscouts wenden. Und wenn wir nur einen Fall von Cybermobbing verhindern, hat sich unser Engagement schon gelohnt“, sagt Zahl. Persönlich hat er noch keinen solchen Fall kennengelernt. Auch Simon Stahlschmidt (17) nicht. „Aber ich kenne jemanden von einer anderen Schule, der übers Internet gemobbt worden ist. Da muss man was tun“, sagt Stahlschmidt. Eltern und Schüler können aber selbst einiges tun: Immer und überall auf die Sicherheitseinstellungen achten und diese regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls neu einstellen.
(kfe). Eine Alternative: ein bisschen Geld für Sicherheit ausgeben. Auch wenn WhatsApp inzwischen auch verschlüsselt: Sichere Messenger sind bepsielsweise Threema, Signal und Telegram. Die empfiehlt auch Edward Snowden. Und er muss es ja wissen. Nachteil: Man muss auch seine Freunde überzeugen, mit zu dem neuen Messenger zu wechseln.
Tipps für Eltern:
Geben Sie Ihrem Kind ein Handy, das Sie selbst bedienen können oder lassen Sie sich Spiele, Anwendungen und Gerät von Ihrem Kind erklären.
Ein Handy mit Prepaid-Karte bietet eine erste Kostenkontrolle.
Das Handy sollte mit einer PIN geschützt werden, die Ihr Kind nicht weitergibt.
Notieren Sie die Seriennummer des Geräts. Mit der Eingabe von *#06# kann man die sogenannte IMEI-Nummer sehen. Bei Diebstahl oder Verlust gibt es mit dieser Nummer eine Chance, das Smartphone wiederzufinden.
Achten Sie darauf, dass Bluetooth ausgeschaltet ist.
Werfen Sie regelmäßig einen Blick auf die installierten Apps auf dem Smartphone. Viele kostenfreie Apps mögen praktisch sein, aber sie übertragen im Hintergrund sensible Daten oder sorgen für mehr nervige Werbung. Nicht jede App lohnt sich.
Sensibilisieren Sie Ihr Kind dafür, nicht einfach so in sozialen Netzwerken oder in Messenger-Diensten wie WhatsApp Unbekannten seine Daten zu geben. Kettenbriefe und unbekannte pdf-Anhänge (zumal von unbekannten Absendern) sollten nicht geöffnet, eigene Ton- und Video-Aufnahmen von Mitschülern und Lehrern nicht unbedacht einfach so veröffentlicht oder weitergeleitet werden.
Informieren Sie sich über Neuheiten. Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Kind darüber, probieren Sie gemeinsam neue Anwendungen aus.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über erwünschte und unerwünschte Bilder, Videos, Spiele, Posts etc., die sich auf seinem Handy befinden.
Begleiten Sie Ihr Kind und zeigen Sie Interesse an seinem Handy-Alltag. So können Sie Ihr Kind besser vor Gefahren schützen.
Tipps und Anlaufstellen im Internet:
• Das Angebot Klicksave ist eine EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz und gibt Eltern Tipps, wie sie beispielsweise eine Kindersicherung einbauen können. Die Seite richtet sich aber auch an Kinder und Jugendliche selbst und zeigt ihnen anschaulich, warum Datenschutz wichtig ist und was tun ist bei Datenklau, Sexting und Co.
• Tipps für Erwachsene und Kinder rund ums Internet, für Anfänger und Fortgeschrittene, gibt es im Internet-ABC. Dahinter steckt die Landesanstalt für Medien in NRW.
• Schau hin ist ein Elternratgeber, der dabei unterstützt, die Kinder im Umgang mit Medien zu stärken. Ein Schwerpunkt liegt auf Online-Spielen und sozialen Netzwerken. Auch als App verfügbar.
• Die Techniker-Krankenkasse bietet ein Angebot, bei dem es um Internetsucht geht, mit Tipps für Betroffene und Angehörige sowie einem Selbsttest.
• Der Fachverband Medienabhängigkeit bietet aktuelle Forschungsergebnisse, Literaturtipps und mehr.
• Medienbewusst ist ein Ratgeber der Technischen Universität Ilmenau zu Internet und Fernsehnutzung von Kindern und Jugendlichen-
• Seit März 2011 bietet die Internetseite "Surfen ohne Risiko" Eltern Informationen für die Medienerziehung. Kinder bekommen durch eine mit kindersicheren Angeboten individuell gestaltbare Startseite einen sicheren Zugang zum Internet. Das Internetangebot wurde in Zusammenarbeit mit jugendschutz.net erstellt.
• Der KinderServer des Bundesjugendministeriums ermöglicht ein kindgerechtes Surfen in einem gesicherten Modus. Der passwortgeschützte Wechsel zurück in den Erwachsenenmodus macht den KinderServer dabei besonders familienfreundlich.
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