Vorsicht - Es blitzt in Stadt und Region

Von Andrea Pauly
Foto: Archiv/Ronald Wittek Foto: red

Von Kulmbach bis Betzenstein, von Fichtelberg bis Plankenfels: Am Donnerstag veranstaltet die Polizei wieder eine Blitzmarathon. Wir zeigen, an welchen Stellen in Bayreuth und der Region geblitzt wird.

 
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Nicht angepasste Geschwindigkeit ist nach Angaben der bayerischen Polizei die Unfallursache Nummer eins: Rund ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle in Bayern gehen auf Raser zurück. Im Jahr 2015 starben bei Unfällen durch zu hohe Geschwindigkeit 177 Menschen, davon 18 in Oberfranken.

Das ist der Hintergrund für die 24-stündige Aktion, die der bayerische Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann ausgerufen hat. Von Donnerstag um 6 Uhr bis Freitag um 6 Uhr kontrollieren beim vierten Blitzmarathon rund 1800 Polizisten die Geschwindigkeit an 1600 Messstellen im Freistaat. In Oberfranken sind nach Angaben von Polizeisprecher Dominik Fehn rund 200 Beamte unterwegs.

Die Messgeräte der Dienststellen sind in den nächsten beiden Tagen im Dauereinsatz. Und auch, wenn an einer Stelle bereits ein Blitzer stand, bedeutet das keine Entwarnung: An einigen Stellen will die Polizei mehrfach messen. Und theoretisch könnten die Beamten auch am nächsten Tag schon wieder dort stehen, weil der jeweilige Straßenabschnitt auf der Liste für die normalen Geschwindigkeitskontrollen steht.

Schwerpunkte beim Blitzermarathon sind die Landstraßen. "Dort ist die Gefahr von schweren Unfällen aufgrund überhöhter Geschwindigkeit am größten", begründet Minister Herrmann. Für die Aktion haben die einzelnen Dienststellen Straßen mit Unfallschwerpunkten ausgesucht, sagte Dominik Fehn, Pressescprecher der Polizei . Auch innerorts messen Beamte das Tempo. In der Region bauen sie ihre Messgeräte in dem Ortsdurchfahrten von Bad Berneck, Bindlach, Goldkronach, Marktschorgast, Mistelbach, Neudrossenfeld und Pegnitz auf.

Die Liste mit den Messstellen ist öffentlich. "Jeder kann sich also rechtzeitig informieren und den Fuß vom Gas nehmen", sagt Innenminister Herrmann. Denn bei der Aktion gehe es nicht um den Griff ins Portemonnaie, sondern um mehr Verkehrssicherheit. Ziel sei es, das Problembewusstsein für zu hohe Geschwindigkeit zu schärfen. "Wir wollen die Leute sensibilisieren und eine Verhaltensänderung bewirken, die sie auch im Nachgang noch beibehalten", sagt Dominik Fehn.
 

An diesen Straßen in Bayreuth wird geblitzt:

Hinweis: Die Polizei gibt nur die Straßen bekannt, an denen sie die Geschwindigkeit der Autofahrer misst. Die Sternchen markieren also nicht die exakten Standpunkte der Blitzer.

 

An diesen Straßen in der Region wird geblitzt:
 

 

"In den vergangenen Jahren haben wir mit unserem Blitzmarathon gute Erfahrungen gemacht", sagt Herrmann. "Viele Fahrer haben sich wieder bewusst Gedanken über ihre Geschwindigkeit gemacht und waren langsamer unterwegs." Für Unbelehrbare kündigt der Innenminister weitere Kontrollaktionen gegen Raser im Juli an. 

Beim Blitzermarathon im vergangenen Jahr hatte die Polizei in Oberfranken etwa 20.000 Fahrzeuge kontrolliert. Mehr als 600 Fahrer waren damals zu schnell unterwegs. In Stadt und Landkreis Bayreuth sowie dem Landkreis Kulmbach rauschten trotz Ankündigung der Kontrollen im vergangenen Jahr 128 Verkehrsteilnehmer in die Radarfallen. Spitzenreiter unter den oberfränkischen Temposündern war ein 25-Jähriger, der auf der B289 bei Lichtenfels bei erlaubten 100 Stundenkilometern mit Tempo 173 gemessen wurde. Er musste deswegen ein dreimonatiges Fahrverbot antreten sowie ein Bußgeld in Höhe von 600 Euro zahlen.

Im Rahmen der Blitzeraktion deckten die Ordnungshüter noch eine Vielzahl weiterer Ordnungswidrigkeiten und einige Straftaten auf. Einige Fahrer saßen beispielsweise unter dem Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmitteln oder ohne Führerschein am Steuer.

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