Vor 50 Jahren: Zwischen Piste und Klinik

Von Alina Steffan
Die Kurier-Titelseite vom 1. Februar 1968. Repro: Nordbayerischer Kurier Foto: red

Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 1. Februar 1968 berichteten wir unter anderem von einer begeisterten und erfolgreichen Skisportlerin, der dennoch ihr Beruf wichtiger ist. Und vor der Angst vor einer Grippewelle aus dem Ruhrgebiet.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der „Nordbayerische Kurier“ berichtete in der Ausgabe vom 1. Februar 1968 vom Erfolg einer jungen Frau aus der Region. Die 18-jährige Hildegard Schertel aus Warmensteinach wurde damals Meisterin über fünf Kilometer Langlauf bei den Bayerischen Nordischen Titelkämpfen in der Mädchenklasse. Der Wettkampf war in Oberaudorf ausgetragen worden.

Zwei Jahre zuvor hatte Schertel bereits den dritten Platz in der Gesamtwertung bei der Bayerischen Meisterschaft im Langlauf erreicht. 1967 hatte sie den zweiten Platz bei der Bayerischen Meisterschaft erlangt und bei der Deutschen Meisterschaft immerhin Platz zehn.

Das alles schaffte sie neben ihrer Ausbildung zur Krankenschwester in der Frauenklinik des Bayreuther Krankenhauses. „Obgleich ich begeisterte Skisportlerin bin, geht mir mein Beruf vor“, erklärte Schertel. Ihre Zukunft sah sie im Krankenhaus.

Zunächst hatte Schertel sogar vorgehabt, das Skifahren bis zu ihren Prüfungen im Jahr 1969 komplett aufzugeben. Das hatte sie dann aber doch nicht übers Herz gebracht. Stattdessen ging ihr gesamter Jahresurlaub dafür drauf, an Fortbildungen und Wettkämpfen teilnehmen zu können.

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier darüber, dass die Grippe-Epidemie, die damals im Ruhrgebiet wütete, in Oberfranken vorerst nicht zu befürchten war. Nachdem im Ruhrgebiet zahlreiche Menschen an der Grippe erkrankt waren, machten sich auch die Bayreuther Sorgen darüber, es könne sie ebenfalls so heftig erwischen. Doch dazu bestand erst einmal kein Anlass.

Die Zahl der Krankheitsfälle lag im normalen Bereich, wie das Staatliche Gesundheitsamt bestätigt. Wer eine Grippe oder auch nur Erkältung im Anflug verspürte, wurde jedoch dazu angehalten, zu Hause zu bleiben, um die Ansteckungsgefahr zu verringern.

Eltern von Neugeborenen wurden angehalten, Besucher von ihren Babys fernzuhalten, da jeder Krankheitserreger übertragen könne und die Kleinsten besonders anfällig für Infekte seien. „Es besteht wohl Grund zur Vorsicht, jedoch kein Anlass zur Vorsicht“, hieß es offiziell vom Gesundheitsamt.

Mehr Streusalz

Des Weiteren berichtete der Kurier damals, dass das Streumaterial des Stadtbauhofs für den Winter 1967/68 aufgebraucht war. Im Herbst hatte der Stadtbauhof Streumaterial im Wert von 18.000 Mark eingelagert. Oberbürgermeister Hans Walter Wild erklärte, dass wegen des häufigen Schneefalls mehr hatte gestreut werden müssen, als sonst. Besonders Salz hatte man viel benötigt, weil es zum Schnee auch oftmals Glatteis gegeben hatte.

Der Stadtrat genehmigte die Anschaffung von weiterem Streumaterial im Wert von 20.000 Mark, da ein Ende des Winters noch nicht in Sicht war.

Bilder