Grab auf einer Insel
Hinter dem Sarg seiner Mutter herzulaufen sei eine der «schwierigsten Dinge» gewesen, die er je getan habe, sagte William in einem auf BBC ausgestrahlten Interview. «Ich fühlte mich, als würde sie neben uns gehen.» Die Anteilnahme des Volkes am Tod Dianas war enorm. Die Queen hielt sich anfangs aber bedeckt. Die Briten deuteten das als Herzlosigkeit; das Königshaus wurde unbeliebter.
Dianas Grab liegt auf einer Insel in einem See auf dem englischen Landgut Althorp, dem Stammsitz ihrer Familie. Es wurde zum Jahrestag ihres Todes saniert. Ein Denkmal und ein Garten am Londoner Kensington-Palast, wo die Prinzessin 15 Jahre lang lebte, sowie eine zweijährige Ausstellung mit einigen ihrer vielen Kleider sollen an die «Königin der Herzen» erinnern. Denn Diana war für viele auch eine Mode-Ikone.
Diana bewegt noch immer
Charles (68) ist inzwischen seit zwölf Jahren mit seiner großen Liebe Camilla (70) verheiratet. Die beiden verschafften sich durch ihr seriöses Auftreten und ihren Fleiß wieder Respekt bei vielen Briten. Ende gut, alles gut? Eher nicht. Die Wunden bei allen Beteiligten sind tief. Der Rosenkrieg wird im Land fortgeschrieben, gerade jetzt zum Todestag. Ob es um das Sexleben von Thronfolger Charles oder um die Häufigkeit der Bulimie-Anfälle Dianas geht: Jedes Detail wird veröffentlicht.
In Paris pilgern unterdessen Touristen an ein Denkmal an der Alma-Brücke, das eigentlich nichts mit Diana zu tun hat, aber als improvisiertes Memorial dient. Unter einer Nachbildung der Fackel der New Yorker Freiheitsstatue, die schon lange vor dem tragischen Unfall aufgestellt wurde, liegen Blumen und gerahmte Diana-Bilder.