Vogel rockt die Schwimmoper

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Auftauchen, durchatmen, jubeln: Der Bayreuther Florian Vogel ist nach einem fulminanten Rennen neuer deutscher 
Rekordhalter über 800 Meter Freistil auf der Kurzbahn. Foto: Bernd Thissen/dpa Foto: red

Ein Bayreuther war einer der Hauptdarsteller bei der Deutschen Kurzbahn-Meisterschaft: Florian Vogel (SG Stadtwerke München) pulverisierte in der Schwimmoper in Wuppertal den deutschen Rekord über 800 Meter Freistil und ließ über 400 Meter das nächste Ausrufezeichen folgen.

 
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Für den zweiten Titel hat es auf seiner Paradestrecke aber nicht ganz gereicht. Vogel musste sich allerdings nur dem deutschen Vorzeigeschwimmer Paul Biedermann (SV Halle) geschlagen geben. Nach 300 Metern übernahm der mehrfache Weltmeister die Führung, zog davon und schlug nach 3:38,95 Minuten als Erster an.

Vorlaufgewinner Vogel musste in der Schlussphase seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen: 3:40,22 Minuten bedeuteten für ihn dennoch die Verbesserung seiner persönlichen Bestzeit um fast eine Sekunde. „Wenn Paul seinen Motor in der Endphase anschmeißt, reicht mein Motor noch nicht aus“, sagt Vogel. „Paul ist eben einer der weltbesten Freistilschwimmer. Aber ich weiß, woran ich arbeiten muss.“

Biedermann gratuliert Vogel

Und einen Tag zuvor sah Vogel, dass Biedermann nicht unschlagbar ist. Zwar gab es kein direktes Duell, aber dennoch gratulierte der deutsche Schwimmstar dem Bayreuther nach dem Rennen über 800 Meter Freistil. Mit der Zeit von 7:33,44 Minuten klaute Vogel Biedermann seinen sieben Jahre alten deutschen Rekord – und der Hallenser hatte seine 7:35,23 Minuten noch in der Ära der Hightech-Anzüge aufgestellt.

„Seit dem letzten Jahr wollte ich diesen Rekord. Das war mein Ziel, nun habe ich ihn“, freute sich Vogel. „Ich wollte zeigen, dass ich einer der besten 800-m-Freistil-Schwimmer bin.“ Zur Elite der Kurzbahnschwimmer kann sich der 21-Jährige definitiv zählen. Er schaffte die drittbeste Zeit überhaupt in einer textilen Badehose. Nur der Australier Grant Hackett (7:23,42) und der Franzose Yannick Agnel (7:29,17) waren je schneller.

Ansage an die Konkurrenz

So fällt für Vogel nicht ins Gewicht, dass er bei den Meisterschaften über 200 Meter Freistil das Finale verpasst hat: „Die DM war die erste große Standortbestimmung der Saison, und ich war super drauf. Die Form stimmt, ich nehme viel Selbstvertrauen mit.“

Allerdings nicht für die Kurzbahn-EM, auf die verzichtet der Bayreuther trotz erfolgreicher Qualifikation. Sein Ziel ist Olympia, und da macht er der Konkurrenz nach den Wettkämpfen von Wuppertal eine klare Ansage: „Die Olympia-Quali läuft auf der 400-Meter-Strecke nur über mich. Wer nach Rio will, der muss erst einmal an mir vorbei.“ Die erste Hürde für die Olympia-Quali muss bei der Langbahn-DM Anfang Mai genommen werden, 3:47 Minuten sind über 400 Meter Freistil die Vorgabe. „Absolut machbar“, urteilt Vogel.

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