Diakonie investiert in Ausbildung für Heilerziehungspflege -120 Studierende in sechs Klassen Vier Millionen für neue Fachschule

Von Peter Engelbrecht
Praktische Pflegeausbildung an einer Puppe in der Fachschule für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe in Himmelkron. Foto: Reißaus Foto: red

"Ein supermodernes Haus". So beschreibt Schulleiter Jan Banet den Neubau der Fachschule für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe in Himmelkron. Als Träger investierte die Diakonie Neuendettelsau rund vier Millionen Euro in das Gebäude, das am kommenden Montag offiziell eingeweiht wird.

 
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In der Einrichtung werden derzeit 120 Studierende in sechs Klassen unterrichtet. "Die Schule ist modern ausgerüstet, es gibt keine Platzprobleme mehr", berichtet Banet. "Mit dem Neubau ist der Standort Himmekron gesichert", betont er.  Der aktuelle Schülerstand soll auch in Zukunft gehalten werden. Das ist momentan kein Probleme, denn es gebe genügend Bewerber. Die Schule bietet insgesamt 23 Arbeitsplätze, davon 18 für Lehrer. Das neue Haus wurde bereits zum Beginn des laufenden Schuljahres bezogen. Die bisherigen Räume hatten den aktuellen Anforderungen nicht mehr genügt. 

Die Ausbildung ist kostenlos, der Staat übernimmt die Aufwendungen. Die Fachschule bietet zwei Ausbildungsberufe für Männer und Frauen: staatlich anerkannte Heilerziehungspfleger und staatlich anerkannte  Heilerziehungspflegehelfer. Als einzige Fachschule in der Region hat Himmelkron ein Internat angegliedert, das den Schülern günstigen Wohnraum bietet. Die Ausbildung dauert ein Jahr beziehungsweise zwei oder drei Jahre. Die Schule bietet auch Fachräume wie etwa einen Musterpflegeraum, einen Werk- und Hauswirtschaftsraum sowie einen EDV-Raum, erläutert Banet.

Den Zuschuss des Bayerischen Kultusministeriums zu den Gesamtkosten bezifferte Thomas Schaller, Pressesprecher der Diakonie Neuendettelsau, auf rund 1,9 Millionen Euro. Die Absoventen würden gebraucht, Fachkräfte im Pflegebereich seien gefragt. Angesichts des demografischen Wandels werde sich der Wettbewerb um junge Leute verschärfen,ein gutes Angebot wie in der Fachschule sei notwendig, ist Schaller überzeugt.   

Als sozialpädagogisch und pflegerisch ausgebildete Fachkräfte gestalten Heilerziehungpfleger das Leben und den Alltag für und mit Menschen mit Behinderung. Ihre Aufgaben sind dabei breit gefächert: Sie assistieren und pflegen Menschen mit einer geistigen Behinderung, sie fördern und betreuen hyperaktive Kinder oder verhaltensauffällige Jugendliche, sie begleiten und beraten körperlich behinderte Menschen aller Altersstufen, sie pflegen alte Menschen und sie unterstützen Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen.

Die Fachschule im Landkreis Kulmbach wurde 1991 gegründet. Anfangs fand der Unterricht in Gebäuden der Himmelkroner Heime statt. Nach dem Umbau des Gästehauses konnte die Schule dort 1993 eigene Räume beziehen und verfügte über ein eigenes Wohnheim.

Die Schule bietet die Möglichkeit, europaweit Berufserfahrung zu sammeln. Mit Unterstützung des EU-Programms „Lebenslanges Lernen – Leonardo da Vinci Mobilität“ organisiert  Projektleiter Uwe Mäding dreiwöchige Auslandspraktika für Fachschüler, die weitgehend von der Europäischen Union finanziert werden.

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