Viele Tote bei Anschlag in Afghanistan

Männer tragen am 22.06.2017 in der Provinz Helmand (Afghanistan) Opfer eines Autobombenanschlages fort. Der Attentäter hatte das Fahrzeug vor einer Bank zur Explosion gebracht und vor allem afghanische Soldaten und öffentlich Bedienstete zum Ziel gehabt, die ihren Lohn von der Bank abholen wollten.Foto: Abul Khaliq/AP/dpa Foto: red

Bei einem Bombenanschlag in der südafghanischen Provinz Helmand sind mindestens 29 Menschen getötet worden. 60 weitere wurden verletzt, wie der Chef eines örtlichen Krankenhauses der Nachrichtenagentur AFP sagte.

 
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Bei dem Anschlag explodierte eine Autobombe vor einer Bank in der Provinzhauptstadt Laschkar Gah, wo zahlreiche Menschen anstanden, um ihren Lohn in Empfang zu nehmen.

Vor der New Kabul Bank bot sich ein chaotisches Bild: Zu sehen waren umgestürzte Autos, verkohlte Trümmerteile, eine Rauchwolke stieg auf. Unter den Toten waren nach Angaben von Krankenhausdirektor Mullah Dad Tabidar Zivilisten und Polizisten. Er warnte, die Zahl der Toten könne noch weiter steigen. Blutüberströmte Verletzte wurden auf improvisierten Bahren in die Klinik gebracht.

Nach Regierungsangaben traf der Anschlag zahlreiche zivile und militärische Regierungsangestellte, die vor der Bank Schlange standen. Der Anschlag ereignete sich im Fastenmonat Ramadan, dessen Ende in Kürze mit dem Eid-Fest begangen wird.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die radikalislamischen Taliban führen derzeit jedoch ihre alljährliche "Frühjahrsoffensive" gegen die afghanische Regierung.

Die Taliban kontrollieren große Gebiete der Provinz Helmand. Zehn der insgesamt 14 Bezirke in der Provinz sind bereits unter Taliban-Kontrolle oder sind umkämpft. Die Extremisten drohten bereits mehrfach damit, Laschkar Gah einzunehmen. Im vergangenen Jahr waren tausende Menschen vor Kämpfen in den umliegenden Gebieten in die Provinzhauptstadt geflohen.

afp

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