Bundesgeschäftsführerin
Von 2012 bis 2014 arbeitete sie als Bundesgeschäftsführerin von Jun Ost, bis ihr der Aufwand zu groß wurde. In Pegnitz arbeitete sie beim Projekt der evangelischen Kirche „Zuhause in Pegnitz“ mit. In der Kleinstadt konnte sie aber wenig mit ihrem Uni-Abschluss anfangen. Sie schaute sich nach Alternativen um. Im Herbst 2015 kam ein Anruf von Dekan Gerhard Schoenauer. „Er meinte, es sei eine Stelle in Planung, die von der evangelischen Kirche, den örtlichen Firmen und der Stadt finanziert werden soll. Aufgabe würde sein, sich um die Flüchtlinge zu kümmern.“ Kobert wollte die Chance ergreifen und befasste sich nun mehr mit der Flüchtlingskrise.
Sie erfuhr, dass in Pegnitz viele Menschen aus dem arabischen und afrikanischen Raum leben. Das Jugendcafé Bartl schien ihr ein geeigneter Ort zu sein, um sich mit den Flüchtlingen zu treffen. Jeden Mittwochs treffen sich hier Geflüchtete aus über zehn Ländern. Oft sind es über 20 junge Erwachsene. Über eine Whatsapp-Gruppe bleibt Kobert mit ihren Schützlingen in Kontakt. Über diesen Kanal macht die Integrationsbeauftragte auf Veranstaltungen in der Stadt aufmerksam. „Ich habe gelernt, dass ich mich bei der Arbeit mit den Flüchtlingen auch über kleine Erfolge freuen muss. Integration funktioniert nicht von heute auf morgen.“
Die Flüchtlinge gehen respektvoll mit mir um. „Viele von ihnen siezen mich, obwohl ich geduzt werden möchte. Aber aus Respekt wollen sie das nicht.“ Kobert lässt die Flüchtlinge auch mit ihren Kindern spielen, ein weiterer Eisbrecher. „Es gibt Afrikaner, die wollen überhaupt nicht mit mir sprechen. Aber sie strahlen über das ganze Gesicht, wenn meine Tochter bei ihnen auf dem Fahrrad sitzt.“