Auszeichnung würdigt sie als Teil einer selbstverständlich gelebten Dorfkultur Viel Lob für die Lindenkirchweih

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Seit Generationen wird in Limmersdorf auf der Linde getanzt. Diese ungebrochene Tradition macht die Kirchweih zu einem besonderen, schützenswerten deutschen Kulturgut, befand jetzt eine Expertenkommission. Foto: Archi Foto: red

Der Tanz auf der Limmersdorfer Linde gehört zum bundesweit schützenswerten Kulturgut. Ihren traditionellen Charakter soll die Kirchweih aber nicht verlieren.

 
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Veit Pöhlmann ist stolz auf den Erfolg der Limmersdorfer Lindenkirchweih. Die Kirchweih sei „lebendiges Brauchtum, das seit Generationen ununterbrochen in unserem Dorf aufrechterhalten wird“, so der Vorsitzende des Vereins zur Erhaltung und Förderung der Limmersdorfer Lindenkirchweih.

Am Freitag war bekannt geworden, dass es die Lindenkirchweih in ein erstmals erstelltes, bundesweites Verzeichnis geschafft hat.

Ein Expertenkomitee hatte im Auftrag der Unesco-Kommission aus den Vorschlagslisten der Länder eine Auswahl für das bundesweite Verzeichnis getroffen. Der Vorsitzende des Gremiums, Prof. Christoph Wulf, gratulierte Pöhlmann in einem Schreiben. Die Kirchweih sei „als lokal verankerter und identitätsstiftender Brauch von Generation zu Generation durch aktives Tun“ weitergegeben worden. Auf bestechende Weise sei zur „Erhaltung der Kulturform“ beigetragen worden.

Die Traditions- und Brauchtumspflege sei beispielgebend entspannt und ein selbstverständlicher Teil der gesellschaftlichen Kultur des Dorfes. Künftig werde die Lindenkirchweih als kulturelle Ausdrucksform im Internet (www.unesco.de/immaterielles-kulturerbe) öffentlich dargestellt. Zur Öffentlichkeitsarbeit dürfe unter bestimmten Bedingungen ein spezifisches Logo verwendet werden.

Allerdings sei das bundesweite Verzeichnis kein Verzeichnis der Unesco, mahnt Wulf. Die Expertenkommission werde in einem nächsten Schritt auswählen, welches immaterielle Kulturerbe auf eine globale Liste gesetzt werde. Zudem gibt es ein Verzeichnis des dringend erhaltungsbedürftigen Kulturgutes und ein Register guter Praxisbeispiele, das laufend fortgeschrieben wird.

Dass Limmersdorf da aufgenommen wird, ist für Pöhlmann nachrangig. Er will jedoch nicht, dass die Lindenkirchweih künftig von Touristen überlaufen wird. Denn ihre Ursprünglichkeit soll die Kirchweih nicht verlieren.

Vom Neudrossenfelder Lindenbaumuseum hält er wenig. Dort sei nur eine Nutzung für das Areal gesucht worden, kann sich Pöhlmann einen Seitenhieb nicht verkneifen. Den Lindentanz habe es im Kernort nie gegeben. In Limmersdorf gehe es um vielmehr als um ein Baudenkmal: nämlich um eine lebendige Tradition.

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