Um diese unterschiedlichen Interessen ein wenig zu ordnen, gibt es unterschiedliche regionale Ansätze. In Thüringen und Sachsen zum Beispiel hat die AOK angeregt, dass der Arzt nur noch einen Wirkstoff statt eines bestimmten Medikaments verschreibt. Für die Aufstellung eines allen Beteiligten bekannten Medikationsplanes sei dann der Apotheker zuständig.
In Mittelfranken gebe es ein Projekt zur Abstimmung zwischen Apotheken und Pflegeeinrichtungen. Ziel dieser Projekte sei es, dass sich Medikamente, die ein und demselben Patienten von verschiedenen Stellen verschrieben werden, nicht gegenseitig stören, sagt Prof. Eymann. Des Weiteren sollen etwa im Klinikbetrieb Leerläufe und Doppeluntersuchungen vermieden werden. Die Bayreuther Forscher haben für viele dieser Wünsche Lösungsansätze entwickelt. „Was fehlt, ist eine Instanz, die Einzelprojekte in allgemein geltende Regelungen überführt.“
Speziell für Oberfranken erhoffen sich die Forscher von der Technologie-Allianz TAO eine Erweiterung im Gesundheitsbereich. Moderne bildgebende Verfahren würden die Telemedizin voranbringen. Auch in den Bereichen Onkologie und Geriatrie könnte die Region besser vernetzt werden. Prof. Eymann: „Oberfranken eignet sich gut für ein solches Projekt, weil wir gute Internetverbindungen haben.“