Nach Darstellung der Regierung in Kabul sind jedoch tausende Familien bereits in den vergangenen Monaten vor den Kämpfen geflohen. "Es wurden Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um zivile Opfer zu vermeiden", erklärte Präsident Aschraf Ghani im Kurzbotschaftendienst Twitter und stellte sich damit hinter den US-Bombenangriff.
Trump ist zufrieden
Der Kommandeur der US-Truppen in Afghanistan, John Nicholson, begründete den Einsatz der Mega-Bombe damit, dass die Dschihadisten als Reaktion auf ihre zunehmenden Verluste zuletzt ihre Verteidigungsstellungen mit Sprengsätzen, Bunkern und Tunneln ausgebaut hätten. US-Präsident Donald Trump sprach von einer "sehr, sehr erfolgreichen" Mission.
Der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, ergänzte, den IS-Kämpfern in der Region müsse der Raum für ihre Einsätze abgeschnitten werden, "was wir getan haben". Die USA haben rund 8400 Soldaten in Afghanistan im Einsatz. Sie unterstützen die afghanischen Regierungstruppen im Kampf gegen die radikalislamischen Taliban sowie gegen den IS.
Erst vor einer Woche hatte Trump den ersten Luftangriff auf syrische Regierungstruppen angeordnet. Dabei wurden 59 Tomahawk-Marschflugkörper auf einen Luftwaffenstützpunkt abgefeuert, von dem aus ein mutmaßlicher Giftgasangriff geflogen worden war.
Die MOAB war in den Jahren 2002 bis 2003 entwickelt worden. Sie wurde nach Angaben der US-Luftwaffe zuletzt im Jahr 2003 getestet. Danach sei eine gewaltige pilzförmige Wolke bis in 32 Kilometer Entfernung zu sehen gewesen.
Am Freitag fand in Moskau eine internationale Afghanistan-Konferenz mit Staaten der Region statt. Ziel des Treffens war es, Gespräche zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung in Gang zu bringen. Vertreter von Nato-Staaten oder der Vereinten Nationen waren nicht beteiligt.
afp