Das Zentrum demonstriert auf Transparenten Tatendrang Unsere Baustelle soll schöner werden

Juli Zucker
 Foto: red


Ein Dutzend Menschen sitzt auf Ledersofas, trinkt Bier oder Limo, isst kleine Leberkässemmeln. Eine Band spielt auf Banduras, harfenähnlichen Instrumenten. Neben Erdhaufen und Gerüsten, vor dem Betonklotz des Zentrums, das sich gerade im Umbau befindet. Sie feiern, dabei ist es noch lange hin zum Ende der Bauarbeiten. 

 
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Es sieht fast so aus, als wolle man zeigen, dass man sich durch die Bauarbeiten die Laune nicht vermiesen lassen wolle.

Die Menschen sitzen vor Bauzäunen, die mit Transparenten bespannt sind. Darauf abgebildet: wiederum Menschen, allerdings in Bewegung. Ein Mann und eine Frau in Lebensgröße, schwarz-weiß, er flüstert ihr etwas ins Ohr, hat lässig seine Jacke über die Schulter geworfen, sie grinst, hält eine Tasse Kaffee in der Hand. Daneben zwei Mädchen, die aufs Gebäude zulaufen. Herumtollende Kinder mit einem Grinsen im Gesicht versuchen sich am Spagat. Kurz gesagt: Man sieht fröhliche Menschen voller Tatendrang.

Wenigstens ein bisschen schöner

Wenn man das Zentrum schon während der aufreibenden Bauarbeiten als Veranstaltungsort nutzen muss, will Sissy Thammer es „wenigstens ein bisschen schöner“ haben. Die Intendantin des Festivals junger Künstler Bayreuth – es beginnt offiziell am 5. August – steht vor dem Zentrum, inmitten eines geordneten Chaos, um das Projekt des Zentrums vorzustellen. Vor dem Bauzaun, der dank der fröhlichen Transparente tatsächlich nicht mehr so trostlos wirkt. Das Transparent ist auch ein Dankeschön an die Mitwirkenden. Man findet darauf auch Freunde des Festivals, Sponsoren natürlich, aber auch Mitarbeiter, die Intendantin, sogar einen Hund.

Alexander Hanke von der Bayreuther Werbeagentur Feuerpfeil hat das Transparent entworfen. Sein Ziel ist es, „eine leichte Distanz zu schaffen, aber trotzdem die Möglichkeit zu bieten, sich spielerisch anzunähern“, sagt er. Das Baustellenflair soll in wenigen Tagen sogar das Festival bereichern: Dann, so war zu hören, servieren Mitarbeiter Getränke aus einem umgebauten Mörtelmischer.

Mit dem Schmutz und Lärm des Umbaus werden die Festivalmitarbeiter länger zu kämpfen haben. Aber die Aussichten sind gut. Zumindest die auf den Bauzaun.

Foto: Harbach