Kostenreduzierung um zehn Prozent angekündigt - Folgen noch unklar Unruhe bei KSB

Von Frank Heidler
Hinter den Werksmauern von KSB rumort es. Foto: Ralf Münch Foto: red

Für gehörige Unruhe unter den KSB-Beschäftigten haben die bei einer turnusmäßigen Betriebsversammlung im Werk Pegnitz vorgestellten Ziele zur „Effizienzsteigerung“ geführt. Demnach sollen bei Personal-, Sach- und Materialkosten zehn Prozent eingespart werden.

 
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„Es besteht eine zwingende Notwendigkeit, die Kostenstrukturen weiter dem Markt anzupassen“, erklärte auf Nachfrage KSB-Sprecher Ulrich Bingenheimer am Stammsitz des Unternehmens im pfälzischen Frankenthal. Der KSB-Vorstand habe für die unterschiedlichen Unternehmensstandorte „globale Ziele“ definiert. Konkrete Maßnahmen, wie die Einsparungen erreicht werden, sollen erst bis Ende März 2016 vorgestellt werden.

Gewerkschaftssekretär beruhigt

So kurz vor Weihnachten müssten sich die aktuell 1521 Pegnitzer Beschäftigten des Pumpen- und Armaturenherstellers „keine Sorgen machen“, glaubt der zuständige Gewerkschaftssekretär der IG Metall, Volker Seidel. Erst einmal müssten alle Punkte zusammengetragen werden. Was dann tatsächlich komme, „weiß ich selber nicht“. Seidel fügte hinzu: „Ich verstehe, dass die Leute aufgeregt sind.“ Selbst bei durchschnittlich zehnprozentiger Kosteneinsparung bedeute das keineswegs, dass in Pegnitz automatisch rund 150 Mitarbeiter entlassen würden.

KSB-Sprecher Bingenheimer erwartet „intelligente Maßnahmen“ zum Erreichen der Kosteneinsparungen. Die von Vorstand Peter Buthmann dargelegten Global-Ziele sollen bis Ende 2017 umgesetzt werden.

Mehr Umsatz, weniger Aufträge

Mitte November hatte KSB für die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres von einem um 6,2 Prozent auf 1,686 Milliarden Euro gewachsenen Umsatz berichtet und ein Ergebnis angekündigt, das erheblich über dem des Vorjahres (72,6 Millionen Euro) liegen werde. Allerdings sei der Auftragseingang mit 1,692 Milliarden Euro um 3,3 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurückgeblieben.

Zur Betriebsversammlung eingeladen hatte Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Kormann. Rund 850 Pegnitzer Belegschaftsanghörige waren gekommen. Sein Debüt vor versammelter Mannschaft gab bei der Versammlung auch der neue Standortsprecher Harald Hofmann.