Rasende Lastwagen in der Nacht
Elvira Gebhardt:
„Als ich vor 60 Jahren nach Pegnitz gekommen bin – ich stamme aus Ostpreußen –, da war es so eine schöne Stadt, so ruhig und mit Bäumen. Und was ist jetzt aus Pegnitz geworden? Ich wohne vorn an der Hauptstraße, nah bei der B 2, und da fahren nachts Lastwagen und Lieferwagen vorbei, mit 80 und 100 Stundenkilometern. Da hüpft immer mein Bett in die Höhe. Ich mein, ich bin alt, ich kann schlafen, so lang ich will, aber ich denke oft, ich rufe mal die Polizei, die sollen kommen. Und dann haben sie die Ampel neu gemacht, mit viel zu grellen Farben. Die ganze Nacht blinkt das.“
Gerd Reinhardt:
„Ich seh meine Aufgabe im Seniorenbeirat darin, dass publik gemacht wird, was wir selbst tun und was die Vereine der Stadt für die Senioren tun. Ich habe deshalb an 40 Vereine einen Brief geschickt, was sie anbieten. Der Rücklauf ist da. Wir werden diese Angebote veröffentlichen: Das und das gibt es und es ist kostenlos und offen für alle. Es geht doch nicht, dass die Evangelischen, die Katholischen und die Malteser Angebote haben, und viele denken, da kann kein Fremder hinkommen. Im Seniorenbeirat ist jetzt Manfred Richter quasi das „Stadtbauamt II“, weil er sich um Straßen kümmert, wo wir zum Teil zu spät eingeschaltet werden. Denn Gehsteige müssen schon bei der Planung abgesenkt werden. Beim zweiten Kreisel war es zu spät, da hat jeder Probleme, der mit dem Rollator ankommt. Sonja Wagner ist bei uns eine Art Palliativ-Medizin. Sie wird jetzt eine Vortragsreihe zu Betreuung und Pflege machen.“
Auf die Hilfsbedürftigen
zugehen
Gisela Steiner:
„Ich war schon Mitbegründerin des Netzes von Ehrenamtlichen, das vor einigen Jahren im Mehrgenerationenhaus aufgebaut worden war. Aber es hat nicht geklappt. Man muss scheinbar auf die Hilfsbedürftigen zugehen. Die kommen nicht her. Wir hatten unser Netz total gut in Schuss. Es gab jemanden, der bereit war zum Bügeln. Andere wollten mit Senioren einkaufen fahren oder sie zum Arzt bringen. Wenn die Stadt Pia Proißl hätte länger behalten können, die das als Seniorenbeauftragte vom Wirtschaftsband aus lenkte, hätte es funktioniert. Aber als sie nicht mehr bezahlt wurde und ging, haben alle die Lust verloren. Es sollte damals auch alles ohne Geld angeboten werden, ohne Bezahlung. Aber wir mussten manchmal Geld annehmen, weil ein paar Senioren unbedingt bezahlen wollten. Ich bin ein Mensch, der anpackt, und ich finde es schön, dass es jetzt mit dem Seniorenbeirat wieder so etwas gibt.“