Unfallstatistik: 10 Fakten zu Oberfranken

Von Marie-Christine Fischer
Eine 19-Jährige starb am 25. Juli vergangenen Jahres, nachdem sie bei Fichtelberg mit ihrem Opel von der B303 abgekommen und gegen einen Baum geschleudert war. Foto: cr/Archiv Foto: red

Mehr Unfälle, vergleichsweise wenig Tote: Die oberfränkische Polizei hat am Montag die Verkehrsunfallstatistik für 2015 veröffentlicht. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse:

 
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1. Die Zahl der Unfälle steigt

Durchschnittlich alle 17 Minuten hat es 2015 in Oberfranken gekracht. Macht insgesamt 31.233 Verkehrsunfälle. Das entspricht einer Steigerung der Unfallzahlen um 7,34 Prozent im Vergleich zu 2014. Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich damit fort. Gleichzeitig gibt es eine gute Nachricht:

2. Zweitniedrigste Zahl an Verkehrstoten

53 Menschen sind 2015 auf Oberfrankens Straßen gestorben, im Durchschnitt also ein Mensch pro Woche. Das sind zwar 19 Menschen mehr als im Vorjahr - ist aber trotzdem der zweitniedrigste Wert seit Einführung der Verkehrsunfallstatistik im Jahr 1953. Jedoch:

3. Mehr Verletzte

16 Menschen wurden statistisch gesehen 2015 jeden Tag bei Verkehrsunfällen in Oberfranken verletzt, das sind rund zwei Prozent mehr als im Vorjahr.

 

4. Überhöhte Geschwindigkeit bleibt Hauptunfallursache

Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit ist Unfallursache Nummer eins. 18 Menschen mussten ihr Leben lassen, weil sie oder andere sich nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten haben.

5. Weniger alkoholbedingte Unfälle

Alkohol am Steuer war im vergangenen Jahr die Ursache für 395 Unfälle in Oberfranken - der niedrigste Stand seit Jahren. Dennoch: Fünf Menschen starben dabei, 220 Menschen wurden verletzt.Trauriger Spitzenreiter beim Promillewert: Ein 55-jähriger, der im Juli in Hausen (Lkr. Forchheim) ungebremst auf ein geparktes Auto auffuhr. Der Bluttest ergab damals vier Promille.

6. Mehr Senioren an Unfällen beteiligt

Die demografische Entwicklung spiegelt sich in der Unfallstatistik wieder: Die Zahl der Unfälle, an denen Menschen über 65 Jahre beteiligt sind, steigt seit Jahren an. 2015 gegenüber 2014 gab es einen Zuwachs um rund zwei Prozent. Über die Hälfte der rund 2500 Unfälle, an denen Senioren beteiligt waren, verursachten diese selbst.

7. Motorradfahrer sind häufig selbst an Unfällen schuld

Weniger Unfälle mit Motorrädern (minus sechs Prozent) und weniger verletzte Motorradfahrer (minus neun Prozent) als 2014 gab es im vergangenen Jahr. Acht Motorradfahrer sind tödlich verunglückt. Das entspricht dem Niveau der vergangenen Jahre. Von 536 Unfällen, an denen Motorradfahrer beteiligt waren, verursachten die Motorradfahrer fast 300 Unfälle selbst.

8. Gefahr auf dem Schulweg

61 Kinder wurden auf dem Weg zur oder von der Schule nach Hause verletzt. Das sind fast doppelt so viele Schulwegunfälle wie 2014. Kein Kind starb. Allerdings kam ein Achtjähriger ums Leben, als er abends mit seinem Vater an der B85 bei Pressig im Kreis Kronach unterwegs war. Ein Autofahrer übersah die Beiden. Der Junge starb, sein Vater wurde schwer verletzt.

9. Deutlich mehr Wildunfälle

2015 gab es fast ein Viertel mehr Wildunfälle als 2014. Meist waren es Rehe, mit denen die Fahrzeuge zusammenstießen.

10. Schadenshöhe

170.000 Euro Sachschaden entstanden im Durchschnitt an jedem Tag im vergangenen Jahr bei Unfällen in Oberfranken.

 

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