Erst auf dem Friedhof, jetzt auch in einer Siedlung: Diebe stehlen Figuren und Blumen Und wieder verschwinden die Engel

Von Frank Schmälzle
Die Spuren sind immer noch zu sehen. Alfred Horosz und seiner Frau Karin haben unbekannte Diebe zwei Engel gestohlen. Sie fragen sich jetzt: „Wer macht so etwas?“ Foto: Wittek Foto: red

Der Engel-Klau geht weiter: Nachdem ein Engel und andere Ziergegenstände aus Bronze von Gräbern auf dem Friedhof St. Georgen verschwunden waren, sind jetzt auch Figuren aus dem Garten eines Anwesens in Meyernberg gestohlen worden.

 
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Karin und Alfred Horosz wohnen in einer Idylle. Viel Grün, wenig Verkehr – am Sterntalerring herrscht Ruhe. Doch die ist seit ein paar Tagen empfindlich gestört. In der Nacht zum Samstag stahlen Unbekannte eine der beiden Engelsfiguren, mit dem das Ehepaar den Eingang seines Anwesens verschönert hat. In der nächsten Nacht verschwand der zweite. Und zuletzt haben Diebe auch noch Blumen mitgehen lassen. „Jeden Tag ist etwas anderes weg“, sagt Karin Horosz.

Dass die beiden Engel fehlen, trifft sie besonders. „Ich würde wirklich gerne wissen, warum jemand so etwas macht.“ Die Figuren hatten ihr viel bedeutet. „Sie waren die Schutzengel für unser Haus.“ Ersetzen lassen die sich nicht.

„Wir waren ziemlich verletzt, als wir entdeckt haben, dass die Engel weg sind“, sagt Alfred Horosz. „Wie muss es erst den Menschen gegangen sein, denen man eine solche Figur vom Grab ihres Verstorbenen gestohlen hat?“ Anzeige wird das Ehepaar wegen des Diebstahls nicht erstatten. „Wir wollen je niemandem etwas Böses. Wir fragen uns nur, wie man so was tun kann.“

Zitternd geht Heidemarie Ott noch immer an das Grab ihres verstorbenen Mannes auf dem Friedhof St. Georgen. Hier hatten Unbekannte im Juni einen bronzenen Engel gestohlen. Ihn mit Gewalt abgebrochen. Als Heidemarie Ott im Kurier über den Engelklau sprach, der sie tief erschüttert hat, meldeten sich andere Betroffenen, deren Familiengräber ebenfalls beschädigt oder von Dieben heimgesucht wurden. „Ich bin immer noch nicht darüber hinweg“, sagt Heidemarie Ott. „Ich traue mich einfach nicht, den Engel zu ersetzen. Ich habe Angst, dass er wieder gestohlen wird.“

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