Überzeugende Tigers verlieren Finale

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In der Abwehr schafften die Tigers oft eine Überzahl und verhinderten so lange einen Gegentreffer. Dazu trug auch EHC-Torwart Friedrich Hartung (rechts) einen entscheidenden Teil bei. Foto: Thijs de Witte Foto: red

Die Saison endete für den EHC Bayreuth mit drei Niederlagen in Folge – und es steht fest: Deutscher Oberliga-Meister ist ein Team aus den Niederlanden. Die Tigers verloren auch das dritte Finalspiel gegen die Tilburg Trappers, doch die 2:4 (0:0, 1:0, 1:4)-Auswärtsniederlage und der verpasste Titelgewinn können den Gesamteindruck nicht trüben: Die Tigers spielten eine tolle Saison.

 
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55 Saisonspiele hat der EHC Bayreuth seit Ende September absolviert – und bei den meisten die Fans begeistert. Gerade in den Playoffs wuchs das Team über sich hinaus und zeigte packende Partien. Das galt auch für das dritte Finalspiel. Es bot zwar nicht das Spektakel der beiden ersten Spiele – da fielen insgesamt 23 Treffer –, doch die Bayreuther wussten voll zu überzeugen. Vor allem, weil ihre Defensivtaktik lange Zeit perfekt aufging.

Nur 15 Feldspieler

Ohne die erkrankten Sebastian Busch und Lukas Stettmer stemmten sich gerade noch 15 Feldspieler gegen das Saisonende. Im Tor erhielt diesmal der bewegliche Friedrich Hartung den Vorzug – und der 20-Jährige hielt mit einigen sehr guten Paraden bis ins dritte Drittel die Null.

Allerdings waren auch oft seine Vorderleute zur Stelle. Sie boten ihren Gegenspielern nicht die Freiräume, die sie ihnen noch in den ersten beiden Spielen gewährten. Zwar übernahmen die Tilburger nach starkem Start der Tigers mit drei guten Chancen mehr und mehr die Spielkontrolle, setzten sich immer wieder im EHC-Drittel fest, doch richtige Großchancen gab es nur selten.

Den Gegentreffer konnten die Bayreuther mit leidenschaftlicher Defensivarbeit verhindern. Entweder die Tigers blockten Schüsse im letzten Moment oder Torwart Hartung parierte. Zudem hatten sie in einigen Situationen das nötige Glück, dass der finale Pass der Gastgeber nicht ankam.

Kontertaktik geht auf

Offensiv kam vom EHC zwei Drittel lang sehr wenig, sein Spiel war auf die kontrollierte Defensive und Konter ausgelegt. Und das war mit dem Mini-Kader genau die richtige Vorgabe von Trainer Sergej Waßmiller – erst recht, als die Bayreuther in der 36. Minute mit ihrem ersten gefährlichen Angriff des Mittelabschnitts in Führung gingen. Andreas Geigenmüller scheiterte noch am Torwart, doch Fedor Kolupaylo machte es aus der Halbdistanz mit seinem platzierten Schuss besser.

Stefan Reiter (40.) brachte bei einem Solo die Scheibe nicht mehr aufs Tor, sonst wäre sogar der zweite EHC-Treffer möglich gewesen. Allerdings hatte Kyle Just kurz zuvor im Eins-gegen-eins den Ausgleich vergeben.

Tilburg legt im letzten Drittel nochmal zu

Doch 40 Sekunden nach dem zweiten Seitenwechsel war der EHC-Keeper gegen Just machtlos – 1:1. Danach nahm der Druck der Trappers immer weiter zu. So gelang es den Tigers-Verteidigern nicht, das Solo von Bjorn Willemse (46.) zu verhindern. Die Tilburger Defensivkraft netzte aus kurzer Torentfernung ein.

Marcus Marsall (47.) verpasste anschließend das 2:2. Aber eine Vorentscheidung war selbst noch nicht gefallen, als Mitch Bruijsten (50.) das 3:1 erzielte. Denn die Tigers hatten tatsächlich noch die Kraft, ihr Spiel umzustellen und den Vorwärtsgang einzulegen. Der 3:2-Anschlusstreffer (52.) von Geigenmüller hielt alle Chancen offen – doch der tolle Kampf führte nicht mehr zum Ausgleich.

46 Sekunden vor der Schlusssirene sicherte sich Tilburg mit einem Empty-Net-Treffer den Sieg und die Oberliga-Meisterschaft. Die Enttäuschung war den Tigers nach der Partie im Gesicht abzulesen. Aber als Waßmiller jeden Spieler abklatschte, war das auch schon ein erster Dank für eine überragende Saison, die mit dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte endete: dem sportlichen Aufstieg in die DEL2.

Tore:0:1 (36.) Kolupaylo, 1:1 (41.) Just, 2:1 (46.) Willemse, 3:1 (50.) Bruijsten, 3:2 (52.) Geigenmüller,4:2 (60.) Stempher (5 gegen 6).

 

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