Svetlanka M. bestätigte vor Gericht weitgehend die Aussagen ihres Manns. Zusammen haben die beiden drei Kinder. Einen Eheschein hingegen haben sie nicht: Sie wurden im Alter von 15 Jahren verheiratet. Vor einem Jahr seien sie nach Berlin gekommen und lebten vom Kindergeld sowie von Gelegenheitsjobs des Angeklagten, sagte die 27-Jährige.
Die Ehefrau erklärte das Verhalten des Angeklagten mit einer schweren Kopfverletzung, die S. bei einem Autounfall erlitten habe. Ihr Mann sei seitdem aggressiv, trinke viel und kiffe täglich. Ein Gutachter sollte zur psychischen Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten aussagen. Womöglich ist S. nicht voll schuldfähig.
Er schaut weg
Der hagere Mann mit schwarzem Haar und vernarbtem Gesicht sitzt seit Mitte Dezember in Untersuchungshaft. Er schaute weg, als die zur Fahndung veröffentlichte Videosequenz zusammen mit Aufnahmen anderer Kameras im Gerichtssaal vorgeführt wurde. Sie zeigt, wie eine junge Frau in schwarzer Kapuzenjacke die Treppe zum Gleis hinabsteigt. Von hinten eilt S. heran und tritt der Frau mit Wucht zwischen die Schulterblätter.
Die Frau stürzt mit dem Oberkörper voran die Stufen hinab. Sie bricht sich einen Arm und erleidet eine Platzwunde am Kopf. S. und seine drei Begleiter entfernen sich vom Tatort, während Zeugen der Frau zu Hilfe eilen. Am Donnerstag soll die Geschädigte vor Gericht aussagen. Dann begegnen sich Opfer und Täter erstmals von Angesicht zu Angesicht.