Übertragung des ZDF-Fernsehgottesdienstes am 3. Juli Turm der St.-Thomas-Kirche wird erneuert

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Der Kirchturm der St.-Thomas-Kirche in Trockau wird zurzeit saniert. Foto: Ralf Münch Foto: red

Ein großes Projekt für eine kleine Pfarrgemeinde: Rund 200 000 Euro kostet die Sanierung des Kirchturms in Trockau. Halbe Sachen machen keinen Sinn, sagen Pfarrer Josef Hell und Kirchenpfleger Hans Hümmer. Daher geben sie lieber ein paar Euro mehr aus. Weil das dann 100 Jahre und mehr hält. Bis zur Übertragung des ZDF-Fernsehgottesdienstes aus Trockau am 3. Juli soll alles fertig sein.

 
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Der Turm: Anfang April ging es los. Da wurde am Turm der Putz abgeschlagen. Dort, wo er abgeplatzt war. Was kein Wunder ist, sagt Pfarrer Hell. Denn der Turm ist aus Sandstein erbaut. In den Jahren 1948 bis 1950, ergänzt Hümmer. Wasser drang ein. Sorgte dafür, dass der Putz an vielen Stellen abbröckelte. Die Folge: Dringender Handlungsbedarf. Dort, wo der Schaden entstanden ist, wird jetzt von einer Fachfirma der Putz abgetragen. Nicht am ganzen Turm: „Es geht nur um die Bereiche, die tatsächlich betroffen sind“, sagt Pfarrer Hell. Dort wird der alte Putz entfernt.

Metallgewebe wird angedübelt

Dort wird ein Metallgewebe angedübelt, auf das dann der neue Putz aufgetragen wird. Erst eine Schicht, dann eine zweite. „Das hält dann für viele Jahre“, sagt Hümmer. Und erklärt, warum dieser Kirchturm so besonders anfällig ist: „Es gibt in der ganzen Erzdiözese Bamberg keinen anderen, der in dieser Form den Witterungseinflüssen ausgesetzt ist.“ Liegt die Kirche St. Thomas von Aquin doch 545 Meter über dem Meeresspiegel. Ohne jeden Schutz nach allen Seiten. Und dann noch Sandstein – ein Gestein, das rasch Feuchtigkeit aufnimmt.

Das Dach Es geht bei dieser Sanierung nicht nur um das Gemäuer des Turms, es geht auch um dessen Spitze. Zunächst um das zuletzt 1969 gedeckte Dach. Das ist mit asbestverseuchten Schiefern versehen. Die müssen weg, sind sich Hell und Hümmer einig. Damit legt Anfang Mai eine Pegnitzer Dachdeckerfirma los.In bis zu 35 Metern Höhe. Der Kirchturm erhält dann eine völlig neue Einkleidung. Eine aus Kupfer. Ohne Schrauben, ohne Nieten. Die Kupferplatten werden ineinander verzahnt. Ohne Hifsmittel. Warum Kupfer? „Das hält 100 Jahre und mehr“, sagt Hans Hümmer. Und damit die Trockauer Kirchturmspitze nicht drei, vier Jahre lang vor sich hinglänzt und so nicht zum Rest des Gotteshauses passt, werden die Kupferteile „vorpatiniert“. Sprich, sie kommen gleich in einem dezenten Braunton auf den Turm und passen damit zum großen Kirchendach, sagt Hümmer. Ach ja, damit nicht genug: Auch die Kugel mit einem Meter Durchmesser auf der Turmspitze und das dort befindliche Kreuz werden „eingeholt“, werden hergerichtet und neu vergoldet.

Die Kosten: Nun, so Hümmer, Kupfer statt eines anderen Materials für die Dacheindeckung schlägt mit 6000 bis 7000 Euro zu Buche. Angesichts der langen Haltbarkeit rechne sich das. Pfarrer Hell nickt. Die Kosten für das ganze Projekt? Sie sind in stolzer Höhe, aber sie sind zu schultern, sagt Hümmer. Trägt die Erzdiözese Bamberg doch 65 Prozent der rund 200 000 Euro. Es ginge günstiger, sagt Hümmer. Ja, durchaus. Aber was hätte das gebracht? Stichwort Schieferdach: „Das kam 1969 drauf, immer wieder mussten wir mit hohen Kosten nachbessern, wenn etwas runterfiel.“ Die Kirche selbst wurde in den Jahren 1948 bis 1950 erbaut.

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